Adäquate Bühne für die Profis Einst jüngste Jazzband der Welt

Herr Krisch, Sie leben in Saarlouis. Worin bestehen denn Ihre musikalischen Verbindungen nach Saarwellingen, wo Sie regelmäßig auftreten?Claus Krisch: Meine musikalischen Verbindungen nach Saarwellingen begannen vor gut zehn Jahren, als ich der angehenden Kulturmanagerin von Saarwellingen zufällig im Café begegnete

 Jazzmusiker Claus Krisch am Piano Foto: Veranstalter

Jazzmusiker Claus Krisch am Piano Foto: Veranstalter

Herr Krisch, Sie leben in Saarlouis. Worin bestehen denn Ihre musikalischen Verbindungen nach Saarwellingen, wo Sie regelmäßig auftreten?

Claus Krisch: Meine musikalischen Verbindungen nach Saarwellingen begannen vor gut zehn Jahren, als ich der angehenden Kulturmanagerin von Saarwellingen zufällig im Café begegnete. Aus Frankfurt zurück, wollte sie der Jazzszene in der Diaspora neuen Auftrieb geben. Ich bot ihr meine Zusammenarbeit an, die bis heute andauert. Daraus gingen im Laufe der Jahre erfolgreiche Projekte wie die "Jazzwerkstatt", eine monatliche Jam-Session, jeden vierten Donnerstag, die "International Jazzwerkstatt", ein Jazz-Workshop mit internationaler Beachtung, und die "Saarwellinger Jazzwochen" hervor. Dank Cornelia Rohe, dem Kultur-Förderverein und einer der Kultur aufgeschlossenen Gemeindeverwaltung ist in den letzten Jahren in Saarwellingen so ein Zentrum für die Jazzmusik im Saarland entstanden.

Wie lautet Ihre Meinung zu den Saarwellinger Jazz-Wochen?

Krisch: Natürlich finde ich es gut, dass den wenigen professionellen Jazzmusikern aus dem Saarland hier eine adäquate Bühne geboten wird. Außerdem bieten die Jazzwochen auch dem lokalen Nachwuchs eine Auftrittsmöglichkeit.

Was sind Ihre aktuellen Musik-Projekte?

Krisch: Aktuell bin ich mit meinen Brüdern im Krisch-Quartett anlässlich unseres 50-jährigen Bühnenjubiläums auf unserer Golden-Day-Tour unterwegs, zum Beispiel am Freitag, 8. März, bei den Saarwellinger Jazzwochen.

Weitere Termine und Info unter www.krisch-quartett.de

Saarwellingen. Das zweite Konzert in den Saarwellinger Jazzwochen ist ein Doppelkonzert unter dem Motto "Zwei Generationen": Am Freitag, 8. März, 20 Uhr, spielen das Trio Flüstertüte und das Krisch-Quartett auf seiner 50-Jahre-Tour.

Die Flüstertüte spielt nach Angaben des Saarwellinger Kulturamtes groove-betonten Jazz mit Elementen aus Hip-Hop, Funk und Latin. Die durchweg selbst komponierten Stücke lassen den Musikern Raum für Improvisation.

Das Kulturamt verspricht: "Der Flüstertüten-Sound bringt Köpfe zum Nicken, Finger zum Schnippen und Füße zum Wippen." Das Trio ist der Gewinner des Young-Lions-Jazz-Awards 2012. Das Krisch-Quartett nennt sein Programm für Saarwellingen "50 Jahre Tour", hat seine Anfänge aber schon im Jahr 1957, als der Pianist Franz Krisch das Modern Jazz Quartett Krisch gegründet hat.

In die Musik der Gruppe wuchsen die drei Söhne Claus (Klavier), Thomas (Kontrabass) und Martin (Vibrafon) hinein. Und so übernahmen diese drei Kinder im Alter von neun, zwölf und 15 Jahren mit dem zwölfjährigen Elmar Schrepfer das Ruder als Krisch Junior Quartett. Festivals in Zürich und Wien feierten es 1964 als die jüngste Jazzband der Welt, berichtet das Kulturamt Saarwellingen. Es folgten unzählige Engagements im In- und Ausland. 1973 gingen die Brüder dann getrennte Wege, aber sie finden sich immer wieder im Krisch-Quartett. red

Das Konzert findet am kommenden Freitag, 8. März, 20 Uhr, im Alten Rathaus in Saarwellingen statt. Eintritt acht Euro, ermäßigt sechs Euro

Auf einen Blick

Konzert-Programm Jazzwochen:

Doppelkonzert "Zwei Generationen", Flüstertüte und das Krisch-Quartett auf der 50-Jahre-Tour: Freitag, 8. März, 20 Uhr, Eintritt acht Euro, ermäßigt sechs Euro.

Filippa-Gojo-Quartett mit dem Programm "Vocal-Jazz in Nahaufnahme!": Sonntag 10. März, 11 Uhr, Eintritt frei.

Jazzlegends, Albert Sanz Trio: Freitag, 15. März, 20 Uhr, Eintritt acht Euro, ermäßigt sechs Euro.

Jazz Train, 30 junge Musiker der Landes-Schüler-Bigband des Saarlandes: Sonderkonzert am Samstag, 16. März, 20 Uhr, Eintritt frei.

"Sebastian Wust Trio feat. Jessica Schöfer": Sonntag 17. März, 11 Uhr, Eintritt frei. red

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