20 Seiten Papier sorgen für Zündstoff

Saarlouis · Unterlagen über die Auftragsvergabe für den Neubau der Mensa an der Vogelsangschule sorgten bei der letzten Stadtratssitzung in Saarlouis für Unmut. Die Informationen erhielten die Ratsmitglieder erst während der Sitzung.

"Frohe Weihnachten" stand auf den Geschenketüten, die die Mitglieder des Saarlouiser Stadtrats in der jüngsten Sitzung am Donnerstag auf ihren Plätzen vorfanden. Die vorweihnachtliche Stimmung sollte, so hatte es zumindest den Anschein, angesichts der Tagesordnung, die eigentlich keinen Anlass für Diskussionen aufwies, auch nicht getrübt werden.

Weitere Aufreger

Aber neben der Äußerung der AfD bezüglich der Zahl der Flüchtlinge, die Saarlouis aufnimmt (wir berichteten), gab es noch einen weiteren Aufreger im Verlauf der Sitzung. Der hatte allerdings formelle Gründe. Denn erst während der Sitzung wurden den Ratsmitgliedern Unterlagen ausgehändigt, über deren Inhalt abgestimmt wurde.

Dabei ging es um die Vergabe des Auftrags für den Neubau der Mensa an der Vogelsangschule. Knapp 20 Seiten umfassen diese Unterlagen. "Es ist ein Unding, dass diese Seiten erst jetzt ausgehändigt werden", monierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Demmer, der das Vorgehen der Verwaltung in diesem Fall scharf kritisierte. Dennoch, so merkte er an, werde seine Fraktion der Vergabe zustimmen, "weil wir wollen, dass es an der Vogelsangschule weitergeht". "In Zukunft machen wir so etwas allerdings nicht mehr mit", betonte Demmer.

Friedliches Ende der Sitzung

Sein Gegenüber, der CDU-Fraktionsvorsitzende Tim Flasche, sah dies anders. Man solle nicht rummotzen, sondern der Verwaltung vielmehr Applaus spenden, dass es in dieser Angelegenheit so schnell vorangegangen sei. Unterm Strich wurde der Vergabe an ein Saarbrücker Unternehmen aber doch einheitlich zugestimmt.

Einträchtig war dann auch das Ende der letzten Sitzung des Jahres, das die Fraktionen dazu nutzten, sich bei der Verwaltung zu bedanken. Vor allem dafür, dass so viel Geduld aufgebracht wurde, die Ratsmitglieder mit der Bedienung ihrer i-Pads vertraut zu machen, mit denen sie ausgestattet wurden, damit Unterlagen für die Sitzungen als Dateien und nicht mehr als Papier ausgehändigt werden können.

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