Ergebnis Kreistagswahl Saarlouis Spannende Mehrheitsverhältnisse im Kreistag Saarlouis

Kreis Saarlouis · In der zurückliegenden Wahlperiode hieß es im Kreistag Saarlouis „Schwarz-rot“. Das ist in der neugewählten Bürgervertretung des Landkreises wohl nicht die erste Option.

 Mit Farben der Nationalfahnen in Europa war das alte Landratsamt in Saarlouis zum Europafest illuminiert. Annähernd so bunt ist auch die künftige Besetzung des Kreistags.

Mit Farben der Nationalfahnen in Europa war das alte Landratsamt in Saarlouis zum Europafest illuminiert. Annähernd so bunt ist auch die künftige Besetzung des Kreistags.

Foto: Johannes A. Bodwing

Das Ergebnis bei der Landratswahl im Landkreis Saarlouis war zwischen den beiden zufriedenen Kandidaten Patrik Lauer, SPD, 61,1 Prozent, und Raphael Schäfer CDU, 38,9 Prozent, war deutlich. Lauer wird weitere zehn Jahre als Verwaltungschef des Landratsamts amtieren dürfen (wir berichteten). So klar diese Angelegenheit, so wenig eindeutig ist dagegen die Lage im Kreistag Saarlouis.

Der hat 33 Sitze, nachdem die Bevölkerungszahl im Landkreis unter 200 000 gesunken war. Das bedeutet, da es keine Fünf-Prozent-Hürde gibt, dass zirka 3,33 Prozent Stimmenanteil einen Sitz in der Bürgervertretung einbringen. Diese Hürde hat die FDP mit 4,3 % für ein Mandat übersprungen. Die Linke holt mit 7,8 % zwei, die AfD mit 8,8 % drei Sitze. Vier Kreistagsmitglieder stellen künftig die Grünen (12,3 %), elf die SPD (32,4), und mit zwölf Köpfen wird die CDU stärkste Fraktion im Kreistag.

Schäfer hätte gerne wie in der Kreisstadt Saarlouis auch im Kreistag eine schwarz-grüne Kooperation gesehen. Diese hat aber mit 16 von 33 die absolute Mehrheit um einen Sitz verpasst. 17 Stimmen brächte Rot-rot-grün, also eine Zusammenarbeit von SPD, Grünen und Linken auf die Waage – genau die Mehrheit, aber eben nur um eine Stimme. Mit den drei Leuten von der AfD werden die anderen nicht offen gemeinsame Sache machen wollen. Eine sogenannte große Koalition im Kreistag von CDU und SPD wie alten im Kreistag hätte natürlich eine satte Mehrheit. Die Nominierungen vor der Kommunalwahl und einige Signale, insbesondere aus der CDU, lassen eine Fortsetzung aber nicht selbstverständlich erscheinen.

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