Corona-Folgen Keine Hochzeit, keine Kommunion – keine Fotos, keine Aufträge

Saarlouis · Den Fotografen brechen durch Corona so gut wie alle Aufträge weg. Auch Michael Büch aus Saarlouis sieht sich in seiner Existenz bedroht.

 Corona bedroht auch seine wirtschaftliche Existenz: Als Dienstleister bleiben dem Fotografen Michael Büch aus Saarlouis die Aufträge aus.

Corona bedroht auch seine wirtschaftliche Existenz: Als Dienstleister bleiben dem Fotografen Michael Büch aus Saarlouis die Aufträge aus.

Foto: Ruppenthal

Keine Hochzeit, keine Kommunion – keine Fotos! Der Saarlouiser Fotograf Michael Büch bangt derzeit wie viele seiner Kollegen um seine wirtschaftliche Existenz. Die Aufträge brechen weg, auch sein Fotoladen mit Studio und Schnelllabor ist infolge der Corona-Krise geschlossen.

Der Fotograf ist seit rund 20 Jahren selbstständig, nun blickt er in eine ungewisse Zukunft: „Was soll ich machen, wenn der gesamte Laden und alles drumrum von einem Tag auf den anderen wegbricht?,“ fragt sich der 55-Jährige. „In meinem Alter neu irgendwo anzufangen, ist doppelt schwer, wenn gar unmöglich,“ beschreibt er seine aktuelle Situation.

Nach der Hochzeitsmesse in Saarbrücken laufen um diese Jahreszeit normalerweise die Termine für das ganze Jahr ein, schildert Büch. Aber ohne Trauungen auch keine Aufträge. Die beiden einzigen bisher vorliegenden Termine drohen auch zu kippen, da die Standesämter viele Termine absagen. Auch das Geschäft mit den Kommunionsbildern ist in diesem Jahr passé, ebenso die Fotos in Schulen und Kindergärten. Auch das Fotostudio mit dem alltäglichen Geschäft des Fotografen liegt brach: Es gibt dort keine Fotosessions, keine Porträts, keine Familien- oder Kinderbilder.

Die Kosten laufen jedoch weiter. Büch hat viel Geld in die Ausgestaltung seines Ladens sowie in technische Ausstattung investiert. Gutes Equipment ist teuer und die Kredite müssen zurückbezahlt werden, betont er. Auch die Miete will bezahlt sein. Ob von seiner Vermieterin ein Entgegenkommen zu erwarten ist, weiß Büch noch nicht. Sie habe auf die eigene Problematik verwiesen, aber ein Gespräch angekündigt.

Büch ist von der Misere nicht alleine betroffen, eine Vollzeit-Mitarbeiterin sowie zwei Teilzeitkräfte sind derzeit „arbeitslos“. Natürlich hat Büch einen Antrag auf wirtschaftliche Unterstützung durch das Land gestellt, aber nach seiner Meinung hat der angekündigte Rettungsschirm große Löcher.

Dennoch gibt Büch nicht auf: Täglich kommt er für einige Stunden in seinen Laden, um in Notfällen dringend benötigte Passbilder anzufertigen – natürlich unter Berücksichtigung aller derzeit geltenden Sicherheitsbestimmungen. Auch nutzt er die Zeit, um in seinem Minilabor Bilderbestellungen abzuarbeiten. Dies reiche aber natürlich nicht aus, die anfallenden Kosten zu decken, geschweige denn Gewinn zu wirtschaften, fasst er zusammen.

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