Zwei Dörfer zeigen sich von ihrer besten Seite

Hemmersdorf/Dörsdorf · Im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ besuchte die Kreiskommission Hemmersdorf und Dörsdorf. Die beiden Orte hatten sich zu ihrer Präsentation einiges einfallen lassen. Die Jury erhielt Einblicke in das Leben in den Dörfern.

 Zweiter Besichtigungstermin: In Dörsdorf erläuterte Ortsvorsteher Armin Caspar (Bildmitte mit türkisfarbenem Hemd) seinen Mitbürgern und der Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ die Besonderheiten des Ortes. Foto: Andreas Engel

Zweiter Besichtigungstermin: In Dörsdorf erläuterte Ortsvorsteher Armin Caspar (Bildmitte mit türkisfarbenem Hemd) seinen Mitbürgern und der Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ die Besonderheiten des Ortes. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Die Zeit lief am Freitagnachmittag viel zu schnell. Nur zweieinhalb Stunden blieben Hemmersdorf, um sich beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" einer neunköpfigen Jury von der besten Seite zu zeigen. Auf Landkreis-Ebene ging Hemmersdorf als erstes von fünf Dörfern ins Rennen.
Altersschnitt liegt bei 45

Es sei "sehr schön, zu sehen, wie sie sich engagieren", sagte im Traditions-Gasthaus Gellenberg Jörg Dietrich, Kopf der Jury und Leiter des Kreisumweltamtes Saarlouis. Einen ersten Überblick gab Ortsvorsteher Dietmar Zenner anhand einer Präsentation. "Wir haben alles zweimal", sagte Zenner. Beispielsweise zwei Ortsteile, zwei Kirchen, zwei Schlösser und zwei Dorfplätze. Von den 2115 Einwohnern seien 427 Kinder und Jugendliche, der Altersdurchschnitt liege bei 45,25 Jahren.

Die Nahversorgung sei noch gut, so Zenner. Dazu kämen mehrere Arztpraxen. Zahlreiche Vereine hielten das Dorfleben in Gang. Neben etablierten Akteuren wie Feuerwehr und Sportverein gebe es auch eine Pilgergruppe und einen Spaßverein. Seit Neuestem engagiere sich eine Bürgerwerkstatt mit 50 Mitgliedern.

Stolz war man, "dass wir alle Brücken barrierefrei haben". An der Nied sei sogar ein Angelplatz für Rollstuhlfahrer. Dann ging es raus aus dem Gasthaus und direkt gegenüber in den Jugendtreff am Bahnhof. Per Bus wurde der Kindergarten angesteuert, der Seniorentreff im Pfarrheim und die Wackenmühle. Zu Fuß führten rund ein Dutzend engagierte Dorfbewohner in blauen Shirts die Jury zur Pfarrkirche St. Konrad, zu Schule und Feuerwehrhaus. Über eine der drei Niedbrücken ging es von Groß-Hemmersdorf nach Kerprich-Hemmersdorf und vorbei an viel Grün und sanierten Lothringerhäusern.

Am Ende konnten zahlreiche Programmpunkte nur noch kurz gestreift werden, darunter die Marienkapelle nördlich von Hemmersdorf. Ausklang war am Heimatmuseum mit einem Ständchen des Musikvereins.

Strahlender Sonnenschein begleitete die Kreiskommission bei ihren Besuchen im Rahmen des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft". In Dörsdorf ließ die Jury auf sich warten. Fast eine Stunde später als erwartet rollte der Bus von Hemmersdorf an.

Doch die Dörsdorfer und Ortsvorsteher Armin Caspar nahmen's gelassen. Und als die Kommission sich gegen 22 Uhr aus dem Lebacher Stadtteil verabschiedete, hatte sie jede Menge Informationen, Eindrücke und ein "Bergmannsfrühstück" aus dem Dorfladen mit im Gepäck.

Dörsdorf nimmt zum dritten Mal an diesem Wettbewerb teil. In Präsentationen und in einem dreiminütigen Film, aufgenommen mit einer Drohne, stellten Caspar, sein Vorgänger Peter Johann und Knut Braß das Dorf vor. Die Jury sowie die zahlreichen Besucher wurden über den Ursprung des Ortes, seine Entwicklung, seine Sehenswürdigkeiten, seine Besonderheiten und auch sein reges und vor allem intaktes Vereinsleben informiert.
Jeder muss mit anpacken

Der Theorie folgte natürlich die Praxis. Die Kommission wurde nicht nur bei der Feuerwehr freundlichst empfangen, auch auf dem Spielplatz, beim Obst- und Gartenbauverein, in der Kirche, im Ortsarchiv, beim Spielmannszug, bei der Jugend und im Schützenhaus. An allen Orten stellten Dörsdorfer die Besonderheiten heraus und sparten nicht mit Lob, aber immer wieder wurde deutlich, dass all dies nicht von selbst kommt, da muss jeder mit anpacken und seinen Teil zum Gelingen beitragen.
Dorfladen bietet warmes Essen

 Erster Besichtigungstermin: Ortsvorsteher Dietmar Zenner (r.) und der frühere Ortsvorsteher Herbert Jacob (l.) mit weiteren engagierten Bürgern führten die Jury an idyllischen Lothringerhäusern in Hemmersdorf vorbei. Foto: Johannes A. Bodwing

Erster Besichtigungstermin: Ortsvorsteher Dietmar Zenner (r.) und der frühere Ortsvorsteher Herbert Jacob (l.) mit weiteren engagierten Bürgern führten die Jury an idyllischen Lothringerhäusern in Hemmersdorf vorbei. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Eine kleine Rast legten alle im Dorfladen ein. Hier können sich die Bewohner mit Lebensmitteln eindecken, auch bietet Familie Herrmann dreimal die Woche Mittagessen an, das auch geliefert wird. Positiv nahm die Jury auch die Informationen über das Jugendcamp, den Fastnachtsumzug, die Veranstaltungen zur Kirmes und das Määnzeborrefeschd auf.

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