Wenn Baumstämme zu Rammböcken werden

Hemmersdorf · In Hemmersdorf kennt man die Nied und zu was sie in der Lage ist. Drum hat man nahe der Wackenmühle keinen befestigten Weg angelegt. Und dennoch haben die großen Regenmassen ihre Spuren hinterlassen.

 Unter Ästen, Gestrüpp und dicken Stämmen liegen die Einlässe zweier Rohre, die Hochwasser unter dem Weg der Niedbrücke durchleiten sollen. Foto: Johannes A. Bodwing

Unter Ästen, Gestrüpp und dicken Stämmen liegen die Einlässe zweier Rohre, die Hochwasser unter dem Weg der Niedbrücke durchleiten sollen. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Seit Wochen zeigt sich die Natur immer wieder von ihrer heftigeren Seite. Dazu gehören Wassermassen der Nied, die nahe der Wackenmühle bei Hemmersdorf über die Ufer getreten waren. Dabei haben sie auch das im August 2015 eröffnete Brückenbauwerk teilweise überspült. Auf nahezu 40 Metern ist der Schotterweg zur Brücke fast gänzlich von den Fluten fortgerissen worden. "Wir haben gewusst, dass so was auf uns zukommen kann", sagte Bürgermeister Martin Silvanus . Das könne alle paar Jahre passieren. "Jetzt hat's uns relativ flott nach Neubau der Brücke erwischt". Weil man die Nied kenne, sei kein befestigter Weg angelegt worden. Auch ein Steg würde bei massiver Wasserführung weggerissen. Denn das ansonsten ruhig dahinfließende Gewässer kann nach Starkregen auch dicke Baumstämme mit hoher Geschwindigkeit transportieren, die dann zu Rammböcken werden. Solche Stämme liegen gerade auf der Öffnung zweier Durchflussrohre. Die sollen am südlichen Anschluss der Brücke Hochwasser unter dem aufgeböschten Weg ableiten und den Wasserdruck verringern.

Sturm und Regenfluten der vergangenen Wochen haben jedoch auch Äste und Gestrüpp in die Nied gespült. Wie eine dicke Matte liegt dieses Material jetzt über den Rohröffnungen und blockiert den Durchfluss. Ein paar Schritte weiter hängen Äste und Gras im unteren Bereich der Geländer der Aluminiumbrücke. Bei normalem Wasserstand befindet sich dieser Bereich der Brücke fast drei Meter über der Nied.

Man werde dicke Rechen vor die beiden Durchflussrohre setzen, erklärte Martin Silvanus : Voraussichtlich als Pfähle aus Akazienholz, die künftig das grobe Material abhalten sollen. Der Weg werde wieder instand gesetzt. Keine große Sache, meinte Silvanus, denn "der Unterbau ist in Ordnung". Zu möglichen Kosten habe man noch keine Schätzungen. Die Arbeiten sollen so schnell wie möglich angegangen werden, auch mit Blick auf die beginnende Wandersaison.

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