Naturdenkmal öffnet wieder Tropfsteinhöhle soll 2022 wieder öffnen

Niedaltdorf · Das Naturdenkmal in Niedaltdorf ist seit 2018 geschlossen. Nun kann, nach Verzögerungen, die Sanierung beginnen.

 Die Tropfsteinhöhle in Niedaltdorf soll in zwei Jahren für Besucher wieder zugänglich sein.

Die Tropfsteinhöhle in Niedaltdorf soll in zwei Jahren für Besucher wieder zugänglich sein.

Foto: Engel & Seeber

Die Planung zur Wiedereröffnung der Tropfsteinhöhle in Niedaltdorf stockte lange Zeit. Nun gibt es Neuigkeiten: Ende Januar hatten sich Vertreter der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, der Naturlandstiftung Saar, des Saar-Umweltministeriums und des Landkreises Saarlouis in Saarbrücken getroffen, um das weitere Vorgehen zu planen.

Die Planung hatte sich, berichtet der erste Beigeordnete der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, Joshua Pawlak, unter anderem verzögert, da im Umfeld der Tropfsteinhöhle noch einige kleinere Grundstücksangelegenheiten zu klären waren. Außerdem, erklärte Pawlak weiter, hätten sich durch den Ausfall des vorherigen Bürgermeisters Martin Silvanus die Prioritäten auf wichtigere Dinge verlagert.

Die Höhle sollte schon längst wieder zugänglich sein. Anfang Februar 2018 hatte die Naturlandstiftung (NLS) einen Zuwendungsbescheid des Umweltministeriums in Höhe von 121 500 Euro bekommen, um die Tropfsteinhöhle zu kaufen. Der Vorsitzende der Naturlandstiftung ist übrigens Saar-Umweltminister Reinhold Jost. Die Höhle war zuvor in Privatbesitz gewesen. Schon damals hatte man sich, mit Blick auf die Haushaltssituation der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, mit der NLS darauf geeinigt, dass die Gemeinde die Tropfsteinhöhle von der Stiftung pachten werde, statt sie selbst zu kaufen. Zuvor sollte die Tropfsteinhöhle saniert und modernisiert werden, um sie wieder für Tourismus und Publikumsverkehr öffnen zu können.

Dabei soll unter anderem ein barrierefreier Zugang geschaffen werden, sodass Gehbehinderte zumindest den Vorraum erreichen können. Für den Besuch der engen Höhle selbst sei das leider nicht möglich. Ferner soll eine barrierefreie Toilettenanlage eingebaut werden. Außerdem bekommt die Höhle eine neue Beleuchtung. Im Eingangsbereich soll es eine mediale Präsentation, mit Diashow und Film – möglicherweise sogar mit Virtueller Realität (VR) per VR-Brille – geben.

Hier sei man nun einen guten Schritt weitergekommen: Bei dem Treffen in Saarbrücken habe die NLS zugesagt, dass die Gemeinde in den nächsten Wochen den Pachtvertrag zugeschickt bekommt. Dieser soll dann in den einzelnen Gemeindegremien schnellstmöglich behandelt werden. „Wir hoffen, dass wir uns hier bezüglich der Details, also unter anderem der Pachtkosten, mit der Naturlandstiftung schnell einigen können“, erklärte Pawlak, der aber zuversichtlich ist, dass das passieren wird.

Gemeinsam mit der NLS wolle man nun versuchen, auf Kreis-, Landes-, Bundes- und EU-Ebene Fördertöpfe anzuzapfen. Wie Pawlak mitteilt, sollen in der aktuellen Haushaltsplanung hierfür bereits eigene Mittel eingeplant werden.

Perspektivisch visiere man das Jahr 2022 für eine Wiederöffnung an. „Das würde auch deshalb gut passen, weil das genau 90 Jahre nach der ersten Eröffnung der Tropfsteinhöhle für die Öffentlichkeit wäre“, meint Pawlak abschließend.

Der 1880 bei Ausschachtarbeiten entdeckten Höhle wurde zunächst wenig Aufmerksamkeit zuteil. Tatsächlich wurde sie wieder vergessen und zugeschüttet. Erst bei Kellerarbeiten eines Gasthauses wurde die Höhle 1927 erneut entdeckt. 1932 wurde die Tropfsteinhöhle elektrifiziert und offiziell als Schauhöhle eröffnet. Sie steht seit 1927 unter Naturschutz und ist seit 2014 für den Publikumsverkehr geschlossen.

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