Sven Schiller, Winter-Neuzugang des Fußball-Saarlandligisten FSV Hemmersdorf hält einige Rekorde in der höchsten saarländischen Spielklasse. Dem 35-Jährigen gelangen dort die meisten Tore in einer Spielzeit (46 in der Saison 2009/10) und die meisten Tore in einem Spiel (acht Treffer beim 12:1 gegen den SC Gresaubach in derselben Spielzeit).

Trotzdem gab es auch einige skeptische Stimmen, als der FSV den Torjäger vor wenigen Wochen vom Landesligisten SC Bliesransbach holte. Denn schließlich zählt Schiller mit seinen mittlerweile 35 Jahren nicht mehr zu den jüngsten. Doch bisher hat Schiller seine Kritiker Lügen gestraft. "Ich bin immer noch so fit wie vor fünf, sechs Jahren", sagt der Routinier. Und Schiller weiß auch nach wie vor, wo die Hütte steht. Fünf Treffer gelangen ihm in seinen ersten sechs Begegnungen für seinen neuen Club.

Beim wichtigen 3:2-Erfolg im Kellerduell gegen den FV Eppelborn traf er ebenso doppelt, wie bei der 2:6-Niederlage gegen den SV Auersmacher. Beim 2:2 gegen den VfL Primstal erzielte er in der Nachspielzeit den Ausgleich. Somit war Schiller bei allen vier wichtigen Punkt-Gewinnen seines Teams dabei und ist schon jetzt der drittbeste Torschütze des FSV in dieser Spielzeit hinter Emrah Avan (sieben Treffer) und Matthias Schäfer (sechs). Doch so richtig freuen kann sich der 35-Jährige über seine gute persönliche Bilanz nicht. "Mir wäre es lieber, wenn ich nicht getroffen hätte und wir dafür mehr auf dem Konto hätten", erklärt der Torjäger .

Denn Hemmersdorf holte nach der Winterpause erst vier Zähler und befindet sich als Tabellen-Drittletzter weiter in akuter Abstiegsgefahr - erst recht nach der 0:2-Niederlage im Kellerduell beim 1. FC Reimsbach in der vergangenen Woche.

An diesem Samstag um 16 Uhr erwarten die Rot-Weißen in einer ganz wichtigen Partie den FV Siersburg (Tabellen-13.) zum Lokalduell. Eine besondere Partie für Schiller? "Es interessiert mich ehrlich gesagt nicht, dass es ein Derby ist. Für uns ist jedes Spiel im Moment ein besonderes, weil wir Punkte gegen den Abstieg brauchen", sagt der in Köllerbach lebende Torjäger .

Dass Schiller in Hemmersdorf landete, ist übrigens dem zweiten Winter-Neuzugang des FSV, Holger Klein , zu verdanken. Klein, der kommende Runde das Traineramt in Hemmersdorf übernehmen wird, und Schiller verbindet nämlich seit vielen Jahren eine Freundschaft, die sich bei vielen gemeinsamen Stationen als Spieler beim FC Homburg, Röchling Völklingen, dem FV Püttlingen und zuletzt in Bliesransbach entwickelt hat. "Ich habe Holger zuliebe hier beim FSV zugesagt", bestätigt Schiller. "Ich will ihm jetzt im Abstiegskampf und kommende Saison, wenn er Trainer wird, helfen."