Seit Monaten Störungen bei Telefon und Internet „Absolute Frechheit“ der Telekom – Gemeinde Rehlingen-Siersburg reißt der Geduldsfaden

Siersburg · Seit Monaten häufen sich Störungen der Telekommunikationsleitungen der Deutschen Telekom in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg. Nun reicht es der Gemeindeverwaltung.

Störungen: Gemeinde Rehlingen-Siersburg ist sauer auf Telekom
Foto: picture alliance / dpa/Marc M¸ller

Siersburg (red/nic) Seit Monaten häufen sich Störungen der Telekommunikationsleitungen der Deutschen Telekom in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg. So war unter anderem über sechs Wochen das komplette Festnetz und Internet in Niedaltdorf ausgefallen, weil es nach einem Unfall nicht sofort repariert worden war (die SZ berichtete); Störungen lagen auch in anderen Ortsteilen wie Rehlingen oder Hemmersdorf vor.

„Der Zustand ist so langsam eine Frechheit“

Nun reicht es der Gemeindeverwaltung Rehlingen-Siersburg, teilt ein verärgerter Bürgermeister Joshua Pawlak mit: „Neben den betroffenen Bürgern hat die Fachabteilung im Rathaus immer wieder auf die Probleme bei der Telekom hingewiesen, da man sich als Telekom gerne hinter dem aktuell laufenden Glasfaserausbau der Deutschen Glasfaser versteckt.“ Seit zwei Wochen treten nochmals vermehrt Störungen in fast allen Gemeindebezirken auf. Auch in diesen Fällen hat sich die Gemeinde direkt an die Telekom gewendet, betont Pawlak: „Der Zustand ist so langsam eine Frechheit. Zugesagte Reparaturtermine werden ohne große Begründung immer wieder um mehrere Wochen verschoben, wie vor einigen Wochen in Niedaltdorf, Hemmersdorf oder in Gerlfangen. Die Telekom fühlt sich nicht zuständig oder vertröstet Bürgerinnen und Bürger sowie die Verwaltung.“ Gerade sei wieder ein zugesagter Termin „wie so oft“ nicht eingehalten worden, empört er sich. Bisher habe die Verwaltung im Hintergrund versucht, im Dialog auf Probleme aufmerksam zu machen, „aber ohne Erfolg“, sagt er, deshalb mache er die Lage nun öffentlich.

Betroffenen Haushalte müssen bis mindestens 19. Dezember ohne Festnetz und Internet auskommen

Im aktuellen Fall müssen die betroffenen Haushalte bis mindestens 19. Dezember ohne Festnetz und Internet auskommen. „Daher versuchte die Gemeindebauverwaltung die Telekom am Freitagmorgen nochmals zu erreichen, um Hintergrundinfos zu erhalten“, schildert der Bürgermeister. Daraufhin habe es nur einen Rückruf der Pressestelle aus Frankfurt gegeben, „aber die von der Telekom versprochene und der Gemeinde geforderte schriftliche Stellungnahme blieb aus“.

Auch der Gerlfanger Ortsvorsteher Thomas Hoffmann versucht seit Tagen bei der Telekom jemanden zu erreichen: „Das ist unglaublich, was mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern gemacht wird. Teilweise hängen an diesen Anschlüssen Notfalltelefone oder die Telefone werden zum Arbeiten gebraucht. Es wird alles ignoriert.“

Wenn die Betroffenen Antworten erhielten, seien diese „teilweise erschütternd“, schildert Pawlak: „Eine absolute Frechheit“ sei die Aussage eines Telekom-Mitarbeiters an eine Hemmersdorfer Bürgerin gewesen, „dass ländliche Gebiete beziehungsweise Dörfer lange nicht an erster Stelle stünden“.

In der kommenden Woche will die Gemeindeverwaltung wieder mit der Telekom in Kontakt treten und Druck aufbauen, damit die Störungen schnellstmöglich behoben werden können, kündigt der Bürgermeister an.

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