Adventsserie „Hier wird Tradition gelebt und gepflegt“

Gerlfangen · Hinter der Nummer zehn unseres Adventskalenders öffnet sich das Kinderhaus Gerlfangen.

 Im Kinderhaus Gerlfangen freuten sich die stellvertretende Leiterin Tina Sinnwell (rechts) und Awo-Bereichsleiterin Sandra Hein (links) zusammen mit den Kindern über den Besuch von Nikolaus und Knecht Ruprecht.

Im Kinderhaus Gerlfangen freuten sich die stellvertretende Leiterin Tina Sinnwell (rechts) und Awo-Bereichsleiterin Sandra Hein (links) zusammen mit den Kindern über den Besuch von Nikolaus und Knecht Ruprecht.

Foto: Axel Künkeler

Als die Arbeiterwohlfahrt (Awo) 1996 das Kinderhaus errichtete, befand sich der Eingang „Zur Bergheck 10“. Beim zehnten Adventstürchen blicken wir daher hinter diese Einrichtung in Gerlfangen, deren Zugang seit einigen Jahren um die Ecke in der „Kumpfwies 2“ gleich neben dem Dorfhaus liegt. Der wachsende Bedarf an Kindergarten- und Krippenplätzen hatte eine Erweiterung notwendig gemacht, berichtet die für die Landkreise Merzig-Wadern und Saarlouis zuständige Awo-Bereichsleiterin Sandra Hein.

Insgesamt 60 Kinder vom Krippenalter bis zu sechs Jahren werden von neun pädagogischen Fachkräften betreut. Dafür stehen zehn Krippenplätze und 50 Kindergartenplätze, davon 30 ganztags, zur Verfügung. „Wir sind eine nicht-konfessionelle Einrichtung“, erklärt Hein, daher erfolge der Zugang zu Weihnachten über die Lebenssituation der Kinder. „Was ist überhaupt Weihnachten? Wer ist der Nikolaus? Warum gibt es Adventskränze und Lichterketten?“ seien deren Fragen, auf die die Erzieherinnen Antwort geben und „natürlich Werte vermitteln“.

Aktuell gibt es kaum Kinder mit Migrationshintergrund, berichtet die stellvertretende Leiterin des Kinderhauses, Tina Sinnwell. Daher bestehe nicht die Notwendigkeit, verstärkt auf andere Kulturen und Religionen einzugehen. „Hier wird Tradition gelebt und gepflegt“, betont Tina Sinnwell. Los ging es mit dem Lichterfest am Freitag vor dem ersten Advent. Die Veranstaltung des Kinderhauses gab es zuletzt 2015 und wurde jetzt vom Elternausschuss als „Einstimmung auf die besinnliche Adventszeit“ neu belebt.

Früher fand das Fest im Kinderhaus statt, nun wurde das ganze Dorf eingeladen. Das Dorfhaus von Gerlfangen war gut gefüllt, bei Kaffee und Kuchen, Fleischkäs-Weck und Getränken hat es „allen gut gefallen“. Für vorweihnachtliche Stimmung sorgten der Musikverein Gerlfangen und ein Kinderchor. Viel Anklang fand die Aufführung der Kinderhaus-Kinder zum Lied „Wir tragen ein Licht in die Welt“. Der Erlös der Veranstaltung kommt nun dem Kinderhaus zugute.

Natürlich kamen auch der Nikolaus und Knecht Ruprecht wieder ins Kinderhaus. Die beiden Fremersdorfer Andreas Delles und Torsten Singer, dessen Kind im Kinderhaus betreut wird, waren kurzfristig eingesprungen, weil der Gerlfanger Nikolaus erkrankt ist. „Alle Kinder waren brav“ erzählten die Beiden und bekamen Säckchen, gefüllt mit Schokolade, Mandarinen und Nüssen. Beschenkt wurden aber auch Nikolaus und Ruprecht: Von den Kindern gab es für sie als Dankeschön selbst gebackene Kekse und gemalte Bilder.

Malen und basteln, backen und singen, das gehört ohnehin zur Beschäftigung der Kinder in der Adventszeit. „Wir haben fleißig Plätzchen gebacken und Rentiere für unsere Lichterketten gebastelt“, erzählt Sinnwell. Aus Weihnachts-Büchern werden Geschichten vorgelesen, am Adventskalender darf jeden Tag ein anderes Kind das Türchen öffnen. Und in der Nacht sind „kleine Wichtelmännchen unterwegs, die auf die Träume der Kinder auspassen“.

In dem mit Lichterketten und Holz-Deko, Tannenzweigen und Adventskranz weihnachtlich geschmückten Kinderhaus hinterlassen sie Briefchen mit Botschaften für die Kinder.

Kurz vor den Weihnachtsferien gibt es noch eine weihnachtliche Feier, bei denen es Spielzeug als Geschenk für jede Kindergarten-Gruppe gibt. Und irgendwann gehen auch die Betreuer im Kolleginnenkreis auf ihre eigene Feier, traditionell auf den Weihnachtsmarkt in Merzig. Dann wird natürlich gewichtelt, denn „zur Tradition gehört es eben, sich gegenseitig zur Weihnacht zu beschenken“.

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