Ritter, Cowboys und PiratenWer besitzt im Kreis Saarlouis die meisten Orchideen?

Rehlingen. Gut fünf Quadratmeter misst die Ritterburg auf dem Dachboden von Jörg Balg. Zwischen Schuldturm, Rathaus und Fachwerkhäusern finden sich etliche Details und kleine Szenarien: Ein Festmahl mit Brathähnchen und Baguette und ein Turnier mit prachtvollen Reitern, derweil wird der Westflügel von feindlichen Rittern angegriffen

Rehlingen. Gut fünf Quadratmeter misst die Ritterburg auf dem Dachboden von Jörg Balg. Zwischen Schuldturm, Rathaus und Fachwerkhäusern finden sich etliche Details und kleine Szenarien: Ein Festmahl mit Brathähnchen und Baguette und ein Turnier mit prachtvollen Reitern, derweil wird der Westflügel von feindlichen Rittern angegriffen. All das ist liebevoll zusammengestellt mit Figuren und Burgelementen von Playmobil.Mit mehr als 2900 Figuren hat der 42-jährige Bankkaufmann aus Rehlingen die größte Playmobil-Sammlung im Landkreis. Dazu kommen noch mal rund 300 Tiere und eine kaum zu beziffernde Anzahl an Gebäuden und Zubehör. Die Schwerpunkte seiner Sammlung liegen auf Rittern, Cowboys und Piraten. "Alles, was ich schon als Junge gern gehabt habe", sagt Balg und schmunzelt.

1974 kamen die ersten Playmobilfiguren auf den Markt. Zwei Jahre später bekam der damals Sechsjährige sein erstes Set geschenkt. "Die Packung in grün mit den ersten Rittern", erinnert er sich und präsentiert ein Foto des Sets in einem Sammelkatalog. Bis kurz vor der Pubertät hatte er mit den Figuren gespielt, dann schlief die Begeisterung für mehr als zehn Jahre ein. Mitte der 1990er-Jahre schlenderte er durch einen Spielzeugladen in Saarbrücken. "Die waren hemmungslos im Herabsetzen alter Serien, die aus dem Programm genommen wurden", erzählt der Sammler mit einem Funkeln in den Augen. "Bis zu 80 Prozent waren die Packungen reduziert. "Die alte Liebe war zu neuem Leben erwacht."

Als Balgs heute neunjähriger Sohn Kenny begann mit den Figuren zu spielen, gab das seiner Sammelleidenschaft zusätzlichen Antrieb. Heute sammeln beide die Figuren. "Ich baue auf und stelle Szenarien nach", erzählt Balg. "Wenn mein Sohn danach damit spielt, bin ich zufrieden." Und spielen darf der Neunjährige mit der gesamten Sammlung. Im ganzen Haus hat er verschiedene Szenarien aufgebaut: Eine Pirateninsel im Kinderzimmer, ein Indianerlager im Wohnzimmer, daneben eine Gruppe Goldgräber - die neuesten Stücke der Sammlung. Allmählich hat Balg mit Platzproblemen zu kämpfen. "Bei Figuren, die nicht zu den drei Kernsammelgebieten gehören, habe ich kein Problem, die auch wieder zu verkaufen," sagt er, "natürlich in Absprache mit meinem Sohn".

Lieblingsstücke hat Balg so einige. In einer kleinen Plastikbox bewahrt er aber einen besonderen Schatz auf. "Figuren aus der Gründerzeit des Unternehmens", erklärt er. Die Arme schlackern, die Figuren sind insgesamt scharfkantiger und unter dem Fuß fehlt die Prägung, die später bei allen Figuren zu finden ist. "Die Gesichter sind noch gedruckt und lassen sich abreiben. Deshalb fasse ich sie gar nicht am Kopf an", sagt er. Obwohl die Qualität der Figuren noch weit entfernt von der der späteren ist, sind sie für ihn etwas Besonderes: "Kleine Figuren, die einem das Herz öffnen."Kreis Saarlouis. Die Saarbrücker Zeitung sucht alle 14 Tage außergewöhnliche Rekordhalter. In unserer Serie "Kreisrekord" stellen wir ausgefallene Höchstmarken aus dem ganzen Landkreis Saarlouis vor. Für den nächsten Serienteil suchen wir den Besitzer der meisten Orchideen: Wenn Sie in eine Sammlung der dekorativen Pflanzen haben, melden Sie sich! Meldeschluss ist am Sonntag, 23. September. Den Gewinner stellen wir in der darauf folgenden Woche vor. Sie erreichen uns über Post, per E-Mail und per Telefon. nic

Adresse: Saarbrücker Zeitung, Redaktion Saarlouis, Adlerstraße 3, 66740 Saarlouis, oder melden Sie sich per Telefon (0 68 31) 9 49 84 55, per Fax (0 68 31) 9 49 84 59 oder per E-Mail: redsls@sz-sb.de.

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