Jubiläum Almenrausch Almenrausch: Die Chronik einer langen Geschichte

Rehlingen · Mit einem Zupforchester hatte es 1919 angefangen, berichtet die Chronik von „Almenrausch“. Angestoßen von Friseurmeister Ferdinand Adams fanden sich damals fünf Gleichgesinnte, die in ihrer Freizeit Zupfinstrumente erlernen und das Volkslied pflegen wollten.

 Der Vorläufer des Blasorchesters Almenrausch Musikverein Harmonie Rehlingen, 1905

Der Vorläufer des Blasorchesters Almenrausch Musikverein Harmonie Rehlingen, 1905

Foto: Chronik

Damit legten sie im ersten Jahr nach Ende des Ersten Weltkrieges den Grundstein zum Musikverein „Almenrausch“. Ende 1920 reichten sie die Unterlagen zur Genehmigung ein, Anfang 1921 kam die behördliche Bestätigung. Da war aus der kleinen Musikgruppe bereits ein stattliches Mandolinenorchester geworden. Das zeigte sein Können unter dem Vorsitz von Adams und unter Leitung des jungen Volksschullehrers Josef Schütz.

Seine erste Blütezeit hatte der Verein in den Jahren 1922-24. Zu den Musikern gehörten fünf Sänger, die bei den Konzerten auftraten. Gespielt wurde schon damals auch im größeren Umfeld. Beispielsweise 1923 in Mettlach. 1924 wurde beschlossen, vom Zupforchester zum Streichorchester zu wechseln. Denn so etwas fehlte im Ort für Familienabende, Theater- und Operettenaufführungen. Unter großen, vor allem finanziellen, Schwierigkeiten wurden die nötigen Geigen angeschafft. Die musikalische Leitung übernahm der ehemalige Militärmusiker Fritz Neubert.

1925 hatte sich das durch den Krieg ausgedünnte Blasorchester „Harmonie“ Rehlingen aufgelöst. Die verbliebenen vier Musiker kamen bei „Almenrausch“ unter und wurden Teil eines neu entstehenden Blasorchesters. Dann zerstörte der Kriegsbeginn 1939 die mühsame Aufbauarbeit. Bei den Evakuierungen 1939 und 1944 gingen nahezu alle Instrumente und der gesamte Notenbestand verloren. Und viele Vereinsmitglieder kamen nicht mehr heim. Erst 1948, nach Rückkehr des Vorsitzenden Hubert Prossette aus russischer Kriegsgefangenschaft, wurde ein Neuanfang ins Auge gefasst. Den gingen die Musikfreunde 1949 mit Tatkraft an. Zuerst wieder als Streichorchester, ab 1950 als Blasorchester. 1966 wurden das Zupf- sowie das Streichorchester aufgegeben. „Almenrausch“ war nun ein reines Blasorchester.

1983 erfolgt die Eintragung ins Vereinsregister als „Musikverein Almenrausch Rehlingen e.V.“. Schon 1961 war es zur Gründung des Jugendorchesters gekommen. Dieses wurde 2013 reaktiviert, nachdem es einige Jahr zuvor zu wenige Mitglieder hatte.

Aktuell führt der Verein um die 70 junge Leute an Instrumente und Konzertauftritte heran. „Almenrausch“ heute, das sind um die 70 aktive Musikerinnen und Musiker im Großen Orchester. Dazu kommen etwa zwei Dutzend im Jugendorchester. „Almenrausch ist aktuell der Hype“, sagte der Vorsitzende, Stefan Dittlinger, am Samstagabend beim Festakt. In den 100 Jahren von „Almenrausch“ ist er der siebte Vorsitzende, Yannik Erel der achte Dirigent. „Wir können uns vor Anfragen gar nicht mehr retten.“ Aber das sei auch gut so, denn mit den Einnahmen werde die Jugendarbeit unterstützt. Das erfordere einiges an Arbeit, machte Dittlinger deutlich. „Wir haben im Jahr insgesamt über 80 Termine.“ Dazu gehören unter anderen ein großes zweitägiges Familienfest, 40 Proben, zwei große Konzerte und zahlreiche weitere Auftritte. Da gelte es, die Mitglieder immer wieder zu motivieren.

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