Lothringen Pierre Divo, „dae Pit von Schwertroff“, ist tot
OBERESCH · Pierre Divo aus Schwerdorff in Lothringen galt über Jahrzehnte als ein Motor der französisch-deutschen Freundschaft.
Im Alter von 85 Jahren ist in seinem lothringischen Heimatort Schwerdorff Ehrenbürgermeister Pierre Divo gestorben. Im lothringisch-saarländischen Raum war er landauf landab als „dae Pitt von Schwertroff“ bekannt. Nach einer Zeit als Beigeordneter war er von 1977 bis 2011, also 34 Jahre lang, Maire seines Heimatdorfes. Mehrere Jahrzehnte war er aktives Mitglied der pompiers sapeurs (Freiwillige Feuerwehr).
Wie sein Amtsvorgänger Matthias Streit aktivierte er die freundschaftlichen Beziehungen zu den beiden saarländischen Nachbarorten Fürweiler und Oberesch, das wie Schwerdorff zur Herrschaft Burgesch gehörte. Vor vielen Jahren bereits wurde im Beisein des damaligen saarländischen Kultusministers Diether Breitenbach eine offizielle Partnerschaft zwischen Oberesch und Schwerdorff besiegelt.
Im Amtszimmer von Maire Pierre Divo gab es zwischen dem saarländischen Innenminister und dem französischem Präfekten von Lothringen die Unterzeichnung eines außergewöhnlichen Vertrages: beide Seiten bestätigten, den Auftrag zu erteilen, die im Zweiten Weltkrieg im November 1944 zerstörte Brücke zwischen Fürweiler und Schwerdorff als letzte noch wieder aufzubauende Brücke über den die Grenze bildenden Ohligbach zu vollenden. Das gemeinsame Bauwerk trägt den Namen „Brücke der Freundschaft“.
Pierre Divo, der mit seiner Gattin Jeanne Conter die diamantene Hochzeit feiern konnte, wurde im vergangenen Jahr in seinem Heimatort ein Denkmal gesetzt: die neue Festhalle neben der Schwerdorffer Mairie erhielt den Namen „Pierre Divo“.
Zu der Einweihung kam eigens mit ihrem Maire eine Delegation aus Oyre (Vienne). Hier hatten die Schwerdorffer im Zweiten Weltkrieg Zuflucht gefunden.
Das Sterbeamt für Pierre Divo ist am heutigen Montag, 14. August, um 14.30 Uhr, in der Schwerdorffer Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt.
