Serie Naturdenkmale im Kreis Saarlouis Europaweite Einzigartigkeit in Eimersdorf

Rehlingen-Siersburg · Wegen ihrer ungewöhnlichen Form gilt die Kornelkirsche in Eimersdorf europaweit als einzigartig. Einst stand sie in der Nähe einer Mühle, doch die gibt es heute nicht mehr.

 Zu den sehenswertesten Naturdenkmälern im Landkreis Saarlouis zählt die alte Kornelkirsche an der Hetschermühle in Rehlingen-Siersburg.   Foto: BeckerBredel

Zu den sehenswertesten Naturdenkmälern im Landkreis Saarlouis zählt die alte Kornelkirsche an der Hetschermühle in Rehlingen-Siersburg. Foto: BeckerBredel

Foto: BeckerBredel

An der Hetschermühle in Eimersdorf steht ein Baum, der europaweit einzigartig ist: eine in sich verschlungene Kornelkirsche. Er ist in die Denkmalliste eingetragen und hat die Mühle inzwischen überlebt. Dabei ist die Mühle noch von der Ortsmitte aus ausgeschildert, seit einem Brand aber nicht mehr da.

Die Anwohnerfamilie Malburg treffen wir bei einem Ortstermin und erfahren einige interessante Details. Folgt man den Schildern über die lange Zufahrt Auf der Hilt bis zum Ende, dann steht man vor einem großen Wohnhaus. Nach Mühle sieht es nicht aus. Es hat dennoch mit der Mühle zu tun, denn es steht auf dem Grundriss der alten Scheune. Die Ziegel des Scheunendachs wurden für die Garage verwendet, die Blocksteine der alten Scheunenmauern wurden für die Umrandung des Vorgartens genutzt.

Die Mühle selbst sei 1999 abgebrannt, erzählt die Familie Malburg. Die Urgroßeltern der Familie hätten sie übernommen und später ein Ausflugslokal eingerichtet. 1953 ist die Mariengrotte dazugekommen, die es heute noch gibt und die in gutem Zustand ist. Neben der Grotte ist eine gefasste Quelle, hier sprudelt frisches Wasser aus einem Rohr. Wenige Schritte unterhalb dieser Quelle hat das Mühlrad gestanden.

Nach dem Brand seien alle Bauten entfernt worden, die Naturlandstiftung habe den Bereich renaturiert und ein Biotop angelegt. Auch die Brücke über den Metzerbach sei demontiert worden. In der Blütezeit der Ausflugsgaststätte seien Busse gekommen, die Wirtsleute hätten Brote gerichtet nach Hausmacher Art.

Von diesem Betrieb ahnt man heute nichts mehr. Trotzdem kommen immer noch Besucher wegen der Grotte oder um nach der Kornelkische zu schauen, die hinter dem Wohnhaus versteckt an der Mündung des Kindelbachs in den Metzerbach steht.

Nach Auskunft der Familie Malburg ist der Baum unter Naturschutz gestellt worden, weil er europaweit einmalig ist. Dieser Superlativ ist schwer zu überprüfen, denn die Kornelkirsche an sich ist nicht selten. Seltener ist die Wuchsform als Baum. Die Hartriegel-Art bildet das härteste Holz, das in Europa heimisch ist. Es ist so schwer, dass es in Wasser versinkt.

Der Baum in Eimersdorf ist viele Jahrzehnte alt, die Familie kann ihn zurückdatieren auf die Zeit der Urgroßeltern und kommt damit auf ein dreistelliges Alter. Genauere Datierungen gebe es nicht. Das Naturdenkmal hat für die Familie Malburg noch eine Besonderheit.

Die Blüten des Frühlingsblühers würden mit absoluter Gewissheit das Ende des Frostes anzeigen. Noch nie habe es nach der Blüte nochmal Frost gegeben. Der Baum habe auch jährlich Kirschen, die man in der Naturheilkunde verwenden könne.

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