Gutes tun für andere Mit einem Händchen für Handarbeiten helfen

Rehlingen · Anderen und sich selbst eine Freude machen: Das schafft Lieselotte Schramm aus Rehlingen mit Häkeln, Stricken, Nähen und mehr.

 Lieselotte Schramm aus Rehlingen fertigt Praktisches und Hübsches für Bedürftige aus gespendeter Wolle. Unterstützt wird die 66-Jährige dabei stets von Ehemann Jochen.

Lieselotte Schramm aus Rehlingen fertigt Praktisches und Hübsches für Bedürftige aus gespendeter Wolle. Unterstützt wird die 66-Jährige dabei stets von Ehemann Jochen.

Foto: Thomas Seeber

„Man kann aus fast allem noch was Schönes machen“, das stellt Lieselotte Schramm aus Rehlingen immer wieder fest. Ob ausgediente Knöpfe, Woll- und Stoffreste, Kleiderbügel, kaputtes Spielzeug oder abgelaufenes Verbandsmaterial: Lieselotte Schramm kann das alles brauchen. Sie macht, mit tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes Jochen, daraus schönes Neues. Denn die 66-Jährige fertigt leidenschaftlich gerne Handarbeiten, „schon immer, schon als Kind“, wie sie betont. Und seit einiger Zeit tut sie dies auch für den guten Zweck: Zuerst nur für den Verein Indienhilfe Rehlingen, dann für das SOS-Kinderdorf in Merzig, seit 2018 auch für das „Buffet der Herzen“, die mobile Lebensmitteltafel der Gemeinde Rehlingen-Siersburg.

Für bedürftige Familien mit Kindern und für Ältere, die von der mobilen Tafel versorgt werden, stellt Schramm Babykleidung, Decken, Ponchos, Taschen, Westen, Mützen, Schals, Socken, Tücher und mehr. Alles aus gespendeten Resten. „So kann man anderen noch eine Freude damit machen“, findet Schramm. Nach Aufrufen im Nachrichtenblatt hat sich das Engagement inzwischen herumgesprochen und die Schramms hatten schon einiges an Stoffen und Wolle zu sortieren.

Ihr ganzes Haus zeugt von Lieselotte Schramms Leidenschaft und Fertigkeiten: Geknüpfte Bilder an den Wänden, Platzdecken auf den Möbeln, gehäkelte Kissen und Decken, gestrickte Kleider – natürlich alles selbstgemacht. „Man muss ja nicht ständig alles neu kaufen“, finden der frühere LKW-Fahrer und seine Frau. Seit fast 50 Jahren sind die Schramms verheiratet, neben der vielen Handarbeit finden sie noch Zeit für andere Hobbys: Schwimmen und Radfahren geht das Paar regelmäßig. „Ein bisschen Abwechslung muss sein“, sagen sie.

Mehrere Stunden täglich sitzen die Schramms an ihren Handarbeiten. „Der Arzt hat mir gesagt, ich soll meine Finger so viel wie möglich bewegen, wegen der Gicht“, erzählt die Rehlingerin - und das tut sie. „So kann man das Nützliche mit dem Schönen verbinden“, sagt sie und lächelt zufrieden.

„Nach dem Mittagessen fangen wir an und das geht dann bis abends“, berichtet Lieselotte Schramm. Sie hat immer gleich mehrere Projekte gleichzeitig, zwischendurch wechselt sie mal ab, zwischen Stricken, Häkeln, Knüpfen und Nähen. Jochen Schramm bringt sich ebenfalls ein, indem er die Stoffe nach ihrer Anweisung zuschneidet, Quasten fertigt oder leichtere Handarbeiten zusteuert: „Ein bisschen häkeln kann ich auch schon“, sagt der 79-Jährige nicht ohne Stolz.

„Das ist doch alles viel zu schade zum Wegwerfen“, ist ihr Motto. Altes Verbandsmaterial nutzt Lieselotte Schramm etwa als Polster für umhäkelte Kleiderbügel, aus ein paar Knäueln Wolle werden Garnituren für Babys, Knöpfe kann sie auch immer weiterverwenden.

Das jüngste Projekt der Schramms: 50 gespendete Spielwaren, vom Kuscheltier über Bausteine bis zum Puppenhaus, haben sie zwei Wochen lang gereinigt, aufbereitet, repariert. „Das war viel Arbeit“, sagt Jochen Schramm, „aber dafür freuen sich jetzt ein paar Kinder.“ Denn die aufpolierten Spielwaren werden an bedürftige Familien verteilt.

Wollreste, Stoffe, Knöpfe, Stofftaschen, Füllmaterial für Kissen können gespendet werden. Die Abgabe im Rathaus Siersburg, Tel. (0 68 35) 50 84 02, ist wegen der Corona-Pandemie jedoch derzeit eingeschränkt.

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