Kultur- und Sporthalle wird behindertenfreundlicher

Rehlingen-Siersburg. Die Kultur- und Sporthalle in Rehlingen-Siersburg hat seit der Sanierung des Hallenbodens eine Induktionsschleife für Schwerhörige. Die Kupferschleife macht Reden und Musik in der Halle für Schwerhörige mit entsprechend eingestelltem Hörgerät hörbar. Sprache soll damit für sie besser verständlich und Musik ohne Nebengeräusche hörbar sein

 So sieht das Hinweisschild für eine installierte Induktionsschleife aus, hier im Rathaus Siersburg. Foto: Albert Metzinger

So sieht das Hinweisschild für eine installierte Induktionsschleife aus, hier im Rathaus Siersburg. Foto: Albert Metzinger

Rehlingen-Siersburg. Die Kultur- und Sporthalle in Rehlingen-Siersburg hat seit der Sanierung des Hallenbodens eine Induktionsschleife für Schwerhörige. Die Kupferschleife macht Reden und Musik in der Halle für Schwerhörige mit entsprechend eingestelltem Hörgerät hörbar. Sprache soll damit für sie besser verständlich und Musik ohne Nebengeräusche hörbar sein. Der Einbau der Schleife, ein Kabel, das drei Meter von der Wand entfernt im Boden in Ringform verläuft, hat 2500 Euro gekostet. "Ältere Menschen sind heute aktiver als früher, wir wollen damit auch mehr schwerhörige Leute zu Veranstaltungen anlocken", sagt Bürgermeister Martin Silvanus (SPD).Im großen Sitzungssaal des Rathauses in Siersburg gibt es seit etwa drei Jahren ebenfalls eine solche Schleife. "Das hat schon Wirkung gezeigt, andere Behindertenbeauftragte haben das bei uns gesehen und wollen das auch in ihren Kommunen umsetzen", erzählt Albert Metzinger, der Behindertenbeauftragte der Gemeinde und Vertreter der kommunalen Behindertenbeauftragten des Saarlandes im Landesbehindertenbeirat. Er hofft weiter, dass sich nicht nur andere Gemeinden für ihre öffentlichen Gebäude dem anschließen, sondern auch private Besitzer von Kinos, Theatersälen und anderen Veranstaltungsräumen. Gerade dort seien seiner Meinung nach solche Schleifen notwendig.

Bei Neubauten im öffentlichen Bereich sind induktive Höranlagen nur Empfehlungen. "Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, das ist das große Problem, die Leute sehen die Notwendigkeit ein, vergessen sie aber gerne", sagt Reiner Behnke, Inhaber von Akos Konferenz- und Beschallungstechnik, die die Induktionsschleife in der Kultur- und Sporthalle installiert hat.

Behnke erklärt, dass Reden und Musik über das Mikrofon durch einen Konstantstromverstärker an das Kupferkabel im Boden weitergeleitet werden: "Innerhalb des Kabels entsteht ein elektromagnetisches Wechselfeld, das dann an Hörgeräte übertragen wird." Die Telefonspule im Hörgerät empfängt die Signale und wandelt sie in Sprache um. Voraussetzung ist, dass die Induktionsspule im Hörgerät freigeschaltet wird. Rund 90 Prozent aller Hörgeräte haben diese Funktion, die ein Hörgeräteakustiker schnell und kostenlos freischalten kann. Dann muss das Hörgerät vor der jeweiligen Veranstaltung nur noch auf "T" gestellt werden.

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