Kritische Ansprache zum Fest

Siersburg. Die beiden gekreuzten Bergmannswerkzeuge Schlägel und Eisen waren in der großen Halle überall als Symbol zu finden, beleuchtet an der Wand, im Bühnenbild, an den Uniformen, auf den Fahnen. Das Symbol steht für die Tradition des Bergbaus. Eine Tradition, deren Pflege sich der Berg- und Hüttenarbeiterverein Siersburg und Rehlingen seit 50 Jahren widmet

 Gerhard Bronder (Zweiter von links) ehrte langjährige Mitglieder des Vereins. Foto: Heike Theobald

Gerhard Bronder (Zweiter von links) ehrte langjährige Mitglieder des Vereins. Foto: Heike Theobald

Siersburg. Die beiden gekreuzten Bergmannswerkzeuge Schlägel und Eisen waren in der großen Halle überall als Symbol zu finden, beleuchtet an der Wand, im Bühnenbild, an den Uniformen, auf den Fahnen. Das Symbol steht für die Tradition des Bergbaus. Eine Tradition, deren Pflege sich der Berg- und Hüttenarbeiterverein Siersburg und Rehlingen seit 50 Jahren widmet. Das goldene Jubiläum des Vereins fällt in ein Jahr, in dem das Ende des Bergbaus an der Saar eingeläutet wurde. Dementsprechend bezogen auch die Redner während des Festkommers' die aktuelle Situation mit ein. Kurzer Festkommers Der Samstag startete mit einem kurzen und knackigen Festkommers. Dabei durfte der Vorsitzende des Berg- und Hüttenarbeitervereins, Walter Haupenthal, viele Ehrengäste begrüßen, wies darauf hin, dass der offizielle Teil nur eine Stunde dauern wird, da im Anschluss ein buntes Showprogramm inklusive Feuerwerk das Jubiläum frisch und spritzig unterstreichen sollte. Also folgten nach seiner Begrüßung noch zwei wesentliche Programmpunkte, die der SPD- Generalsekretär Reinhold Jost anmoderierte. Zunächst war es Bergwerksdirektor Gerhard Bronder, der als Schirmherr die Festansprache hielt. Dabei nutzte er die Gelegenheit, seine Position zur aktuellen Situation im saarländischen Bergbau darzustellen. "Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass bei einer sachlichen und weniger emotional geführten Diskussion eine bessere Lösung hätte gefunden werden können", sagte er. Bliebe es bei den jetzigen Plänen gingen 2200 Mitarbeiter bis 2012 in den Vorruhestand, 1700 Bergleute müssten an die Ruhr wechseln und 400 das Unternehmen verlassen. "Insgesamt ist damit die Sozialverträglichkeit verschärft worden", sagte Bronder. Musik und Ehrungen An ein tatsächliches Aus des saarländischen Bergbaus glaubt er jedoch nicht: "Der Schnelligkeit des politischen Wandels sind keine Grenzen gesetzt." Für seine kritische Festansprache erntete Bronder viel Applaus, denn schließlich fühlen sich die meisten Gäste mit der Tradition des Bergbaus eng verbunden. So wie die Ehrengäste, die für ihr Engagement und die langjährige Mitgliedschaft im Verein ausgezeichnet wurden. Hierzu gehörten Richard und Martin Theobald, Alois und Paul Hoffmann, Fritz Hussong, Peter Trenz, Willi Saretzky, Albert Becker, Walter Wachs und Gilbert Rimmlinger. Der Sonntag startete nicht weniger traditionell. Am frühen Morgen versammelten sich Mitglieder aus über 30 befreundeten Berg- und Hüttenarbeitervereinen zu einer Prozession und anschließendem Festhochamt in der Pfarrkirche St. Martin. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Saarknappenchor.

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