Kleiner Krisengipfel zur Niedtalbahn

Siersburg · Bis 2023 ist zwar der Personenverkehr mit der Niedtalbahn zwischen Dillingen und Hemmersdorf gesichert. Doch der weiteren Strecke in Richtung Bouzonville droht die Stilllegung – wenn sie nicht für zusätzlichen Zugverkehr genutzt wird. Ideen dazu gibt es.

 Kleiner Bahngipfel im Siersburger Rathaus zur Frage: Wie geht es weiter mit der Niedtalbahn? Foto: Gemeinde Rehlingen-Siersburg

Kleiner Bahngipfel im Siersburger Rathaus zur Frage: Wie geht es weiter mit der Niedtalbahn? Foto: Gemeinde Rehlingen-Siersburg

Foto: Gemeinde Rehlingen-Siersburg

Ein "Kleiner Bahngipfel" hat im Siersburger Rathaus auf Einladung der Partnerkommunen Rehlingen-Siersburg und Bouzonville die Zukunft der Niedtalbahn diskutiert. Fest steht bislang, dass die Strecke von Dillingen über Siersburg und Hemmersdorf bis Niedaltdorf bis 2023 weiter befahren wird, teilte die Gemeinde Rehlingen-Siersburg mit.

Die Chancen der Personenbeförderung bis Bouzonville und darüber hinaus erörterten am Runden Tisch die Abteilungsleiterin im Saar-Wirtschaftsministerium, Astrid Klug , der DB-Konzernbevollmächtigte Jürgen Konz und Günther Rothacher, Regionalleiter DB-Netz, sowie Joelle Borowski und Fabrice Deniau vom lothringischen Generalrat und Jean-Claude Thomas für die Verkehrsgesellschaft CFTC in Lothringen.

Stilllegung der Strecke droht

Die Bürgermeister Martin Silvanus und Denis Paysant hätten dabei betont, dass seit etwa eineinhalb Jahren der Güterverkehr auf der Niedtallinie eingestellt ist. Eine Stilllegung droht deshalb dem Abschnitt zwischen Niedaltdorf und Bouzonville. Das würde nicht nur das Aus für den traditionellen Karfreitag-Zug bedeuten, sondern auch für alle weiteren Überlegungen zum Personenverkehr bis Bouzonville. Erst vor wenigen Jahren waren - aus öffentlichen Mitteln finanziert - rund neun Millionen Euro in die Erneuerung der französischen Gleise investiert worden.

Die zuständigen Aufgabenträger, das Wirtschaftsministerium und der lothringische Regionalrat, hätten zwar betont, dass ihrerseits kein Interesse bestehe, die Strecke stillzulegen. Mittelfristig sei dies aber nur zu vermeiden, wenn die Linie auch für zusätzlichen Bahnverkehr genutzt wird.

Genügend Vorschläge zu einer erweiterten Nutzung hätten die Kommunen. Die Bürgermeister betonten, der Blick müsse über Bouzonville hinaus gerichtet werden, um ein größeres Fahrgast-Potenzial zu erschließen, etwa über eine Verbindung von Saarbrücken über die Niedtallinie bis Thionville und darüber hinaus bis Luxemburg.

Arbeitsgruppe soll helfen

Klug hätte zugesagt, es übernehmen zu wollen, als saarländisches Wirtschaftsministerium mit den französischen Partnern eine Arbeitsgruppe zu installieren, teilte Silvanus nach dem Gespräch mit. Diese soll erörtern, welche Verbindungen auf der Strecke sinnvoll wären und auch wie weit grenzüberschreitend einsetzbares Rollmaterial vorhanden ist. Ein Konzept für die Nutzung der Niedtalstrecke über die Grenze hinaus hat der Verkehrsclub Deutschland bereits erstellt.

Als "kleinen, jedoch nicht unwichtigen Zwischenerfolg" verbucht Silvanus, dass die Vertreter der Deutschen Bahn zusagten, ihre Pläne zu einer teilweisen Streckenstilllegung bis Anfang 2016 zurückstellen zu wollen, um den Anstrengungen, neue Zugverkehre der Niedtalbahn zumindest bis Bouzonville einzurichten, eine Chance zu geben.

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