Kindergartenplätze Kindergarten bekommt Raum in der Schule

Rehlingen-Siersburg · In Siersburg soll nach den Ferien eine neue Gruppe entstehen. Diese kommt vorerst in der Freiwilligen Ganztagsschule unter.

 Die Informationsveranstaltung im Foyer der Grundschule Siersburg zur Situation der Kindergartenplätze in Siersburg stieß auf großes Elterninteresse.

Die Informationsveranstaltung im Foyer der Grundschule Siersburg zur Situation der Kindergartenplätze in Siersburg stieß auf großes Elterninteresse.

Foto: Jörg Laux

In Siersburg fehlen Kindergartenplätze. Ein Thema, das den Ortsteil der Gemeinde Rehlingen-Siersburg seit einigen Wochen umtreibt (wir berichteten). Doch nun scheint eine Lösung gefunden, die eine speziell gegründete Lenkungsgruppe, unter anderem bestehend aus Verwaltungsvertretern, Kita- und Grundschulvertretern sowie Eltern, am Dienstag im Foyer der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) der Grundschule Siersburg präsentieren konnten. In den letzten Wochen seien die Spekulationen teilweise ins Kraut geschossen, sagte Ortsvorsteher Reinhold Jost, der gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten der Gemeinde, Norbert Bettinger, die nun erarbeitete Lösung präsentierte.

Die Ursache des Problems, so Norbert Bettinger, sei eigentlich eine erfreuliche. Denn entgegen der Prognosen gebe es mehr Kinder in Siersburg als erwartet. Dass nun so kurzfristig gehandelt werden müsse, liege daran, dass kurzfristig mehr Familien mit kleinen Kindern zugezogen seien, darunter auch Flüchtlingsfamilien. Die Steuerungsgruppe habe sich intensiv mit den verschiedenen Lösungsmöglichkeiten befasst und nun eine Antwort auf das Problem gefunden, die für alle Beteiligten passen sollte. „Wir werden nach den Sommerferien eine zusätzliche Gruppe unterzubringen haben“, sagte Bettinger. Dazu werde in der FGTS über die Sommerferien ein Klassenraum kindgerecht umgestaltet und ein benachbarter Abstellraum zum WC umgebaut. Die Umbaumaßnahmen seien relativ gering, so dass sie überwiegend vom Bauhof der Gemeinde ausgeführt werden können, was eine langwierige Ausschreibung der Arbeiten überflüssig macht.

Auf dieser Basis konnte der Beigeordnete den anwesenden Eltern zusagen, dass der Raum auch tatsächlich zum Beginn des neuen Schuljahres zur Verfügung stehe. Parallel dazu sucht die Gemeinde zwei geeignete Container, die am Standort des Kindergartens St. Martin so lange Heimstatt für dann zwei Gruppen werden sollen, bis die Erweiterungsarbeiten am Kindergarten abgeschlossen seien. Bettinger benannte die Zeitspanne, in der die eine Kindergartengruppe in der FGTS untergebracht werde, auf maximal sechs Monate. Danach folge der Umzug in die Container am Kindergarten St. Martin.

Ortsvorsteher Reinhold Jost betonte, dass die sechs Monate nicht unbedingt ausgeschöpft werden müssten. Sollten die Container vorher bereit stehen, könne der Umzug auch früher vonstatten gehen. Die Container werden dann für 1,5 bis 2,5 Jahre – entsprechend der Umbauzeit des Kindergartens St. Martin – zwei Gruppen beheimaten. Jost betonte, dass man ganz gezielt eine Zwei-Standorte-Lösung vermieden habe. Alternativ seien durchaus Plätze in Kitas anderer Ortsteile der Gemeinde vorhanden gewesen. Alle Maßnahmen seien darüber hinaus versicherungstechnisch und mit dem Jugendamt abgestimmt worden.

Auch wies er darauf hin, dass der Begriff „Container“ irreführend sei, denn es handele sich nicht um irgendwelche Baucontainer, sondern um bewährte Module, die genau für diese Zwecke gebaut seien. Die Ausstattung sei dabei von einem normalen Gruppenraum nicht zu unterscheiden. Hier werde die Gemeinde dann auch das notwendige Geld in die Hand nehmen, damit hochwertige Container zur Verfügung stünden.

Bedenken aus der Elternschaft bezüglich möglicher Störungen der Schulkinder durch Lärm der spielenden Kindergartenkinder konnten weitestgehend ausgeräumt werden – auch mit Blick auf die maximal sechs Monate, in der eine Kindergartengruppe und Schulkinder am gleichen Standort untergebracht seien. Hier sei auch gegenseitige Toleranz gefragt. Schulelternsprecher Ralf Grein betonte, dass die nun vorgelegte Lösung mit Hinblick auf die vielen verschiedenen Varianten, die in der Vergangenheit teilweise auch heftig diskutiert worden seien, unter den gegebenen Umständen „optimal“ sei. Er lobte die schnelle und gute Zusammenarbeit aller beteiligten Parteien.

Ortsvorsteher Jost versicherte in diesem Zusammenhang, dass das Prinzip, miteinander zu reden, anstatt übereinander zu reden, auch in Zukunft, wenn es um die Standorte der Container und den weiteren Verlauf der Maßnahme gehe, fortgesetzt werde. Sobald die Planung soweit fortgeschritten sei, dass man wisse, welche Container in Frage kämen und wie sie letztendlich aufgestellt werden sollten, würden die Eltern frühzeitig informiert und miteinbezogen. Er fasste zum Abschluss der Informationsveranstaltung die Lösung noch einmal zusammen: Eine Gruppe Regelkinder wird maximal sechs Monate in der FGTS betreut, danach erfolgt der Umzug in die beiden Container am Kindergarten St. Martin. Diese Containerlösung, die für zwei Gruppen ausgelegt ist, soll die Umbauzeit am Kindergarten St. Martin überbrücken, die bei maximal zweieinhalb Jahren liegen soll. Danach sollte alles wieder normal laufen.

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