Gemeinderat Rehlingen-Siersburg Rat: „Bankgeschäfte müssen vor Ort erledigt werden können“

Rehlingen-Siersburg · Gegen die Schließung der Volksbankfiliale in Rehlingen hat der Gemeinderat Rehlingen-Siersburg jetzt eine Resolution auf den Weg gebracht.

 Auf Antrag der SPD-Fraktion beschloss der Gemeinderat Rehlingen-Siersburg einstimmig eine Resolution zum Erhalt der Volksbankfiliale im Ortsteil Rehlingen. Hierin heißt es, dass der Gemeinderat Rehlingen-Siersburg die Filialschließung der Vereinigten Volksbank VVB Saarlouis-Sulzbach/Saar im Gemeindebezirk Rehlingen kritisiere und den Erhalt der Zweigstelle Rehlingen fordere. Die VVB soll stattdessen in Rehlingen einen Service-Point vorhalten, an dem die Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte vor Ort erledigen könnten. Die VVB soll deshalb sicherstellen, dass in Rehlingen ein Automatenservice (Geldautomat, Kontoauszugdrucker und Überweisungsterminal) vorhanden seien. Zur Begründung nennt die Resolution, dass für viele Teile der Bevölkerung ein Bank-Ansprechpartner vor Ort wichtig für die Erledigung von Bankgeschäften seien.

SPD-Ratsmitglied Maik Licher, der die Resolution formuliert hat, betonte, dass eben nicht jede Kundin und jeder Kunde in der Lage sei, seine Bankgeschäfte digital abzuwickeln: „Für diesen Teil der Bevölkerung ist es die Pflicht einer Genossenschaftsbank, einen Vor-Ort-Service als Teil der Daseinsvorsorge vorzuhalten.“

Die Resolution traf sowohl bei der Verwaltung als auch bei CDU und Grünen im Rat auf uneingeschränkte Unterstützung. CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Kelm betonte, dass man hier ruhig offensiver vorgehen könne und auch die Gemeinde als wichtigen Kunden mit in die Waagschale werfen solle. Die Resolution wurde um diesen Punkt ergänzt. Schließlich, so Kelm, handele es sich um eine Genossenschaft. „Und die gehört den Bürgern, die dort Mitglieder sind. Also, Genossen. Wehrt Euch!“ Die Bank lasse Leute die seit 40 Jahren und mehr Kunden seien, einfach hängen. Er betonte, dass es hier außerdem auch um Arbeitsplätze gehe. Für die Grünen betonte deren Fraktionsvorsitzender Alexander Raphael den Versorgungsauftrag der VVB gerade auch für die älteren Kundinnen und Kunden. Für die SPD-Fraktion teilte Reinhold Jost in der Ratssitzung mit, dass er bereits im Vorfeld mit Edgar Soester, dem stellvertretenden Vorsitzender des Vorstandes der VVB, telefoniert und ihn über die Resolution informiert habe und auch darüber, dass die Schließung Thema im Rat sein werde. „Ich will aus diesem Gespräch nur soweit zitieren, dass ich ihm sehr deutlich gemacht habe, dass diese Gemeinde nicht irgendeine Gemeinde ist, auch ob der Vertretung in den Aufsichtsräten - da ist auch ein Siersburger Bürger mit drin - und in diesem Zusammenhang für uns natürlich auch als Kreditkunde bei der Volksbank ein entsprechendes Interesse daran besteht, dass der Nahversorgungsauftrag dieses Kreditinstitutes erfüllt wird.“ Jost habe in diesem Gespräch angeregt, ob nicht in der Zweigstelle der Kreissparkasse in Rehlingen eine Gemeinschaftsbank mit je einer Filiale der KSK und der VVB möglich sei. Eine solche Gemeinschaftsbank existiert bereits in Fremersdorf - allerdings ist derzeit auch offen, wie es dort in Zukunft weitergehen soll. Laut Jost habe Soester diesen Vorschlag nicht rundum abgelehnt. Jost habe ihm ebenfalls angeboten, dass es möglicherweise auch seitens der Gemeinde ein Gebäude oder Grundstück gefunden werden könne, das zu den Bedürfnissen der VVB passe. Kurzum, seitens des Rates und der Gemeinde sei man offen für Lösungen und Gespräche, um die VVB in Rehlingen zu erhalten. Bürgermeister Ralf Collmann betonte, dass die Verwaltung uneingeschränkt hinter der Resolution stehe: „Wir werden alles tun“, so der Verwaltungschef abschließend.

Als eine von 14 Filialen soll die Volksbank Rehlingen zum 11. Januar schließen. Als Selbstbedienungsstation soll sie noch bis Ende 2019 weiterbetrieben werden (wir berichteten). Der Rat und die Verwaltung hoffen, dass in diesem Zeitraum eine Lösung zum Erhalt der VVB in Rehlingen gefunden werden kann.

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