Gedenkstätte nimmt langsam Form an

Rehlingen-Siersburg · Die Errichtung einer Gedenkstätte für die von den Nationalsozialisten verfolgten Siersburger Juden schreitet voran. Wie die Gemeindeverwaltung mitteilt, habe der Kulturausschuss des Gemeinderates Rehligen-Siersburg einer Planung von Bürgermeister Martin Silvanus zugestimmt. Der voraussichtliche Standort der Gedenkstätte wird wahrscheinlich eine Rasenfläche bei der Pfarrkirche in Siersburg. Die Realisierung wird, sagt Silvanus, im Frühjahr des kommenden Jahres möglich sein. Die Kosten von circa 5000 Euro werden zur Hälfte aus Zuwendungen und Spenden gedeckt.

 Bürgermeister Martin Silvanus hat in Gurs einige Pflanzen ausgesucht für die Gedenkstätte in Rehlingen-Siersburg. Foto: Gemeinde

Bürgermeister Martin Silvanus hat in Gurs einige Pflanzen ausgesucht für die Gedenkstätte in Rehlingen-Siersburg. Foto: Gemeinde

Foto: Gemeinde

Erst kürzlich hat Bürgermeister Silvanus zur Vorbereitung der Errichtung den Ort Gurs im Südwesten Frankreichs besucht. Im Internierungslager von Gurs wurden im Oktober 1940 rund 6500 Juden aus Baden, dem heutigen Rheinland-Pfalz und dem Saarland deportiert. Unter den mindestens 134 saarländischen Juden waren auch sechs aus Siersburg.

Von seinem Besuch in Gurs hat Silvanus einige Bäumchen und etwas Erde mitgebracht. Diese sollen Teil der Gedenkstätte werden. Außerdem soll als Zeichen der Hoffnung und Mahnung ein Rosenbäumchen in Erde aus Gurs in einem Ring aus Stacheldraht gepflanzt werden. Weitere Elemente sind Findling-Stelen aus pyrenäischem Felsgestein aus dem Gebiet bei Gurs als Versinnbildlichung der sechs Juden aus Siersburg.

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