Freundschaftskonzert Rehlingen-Siersburg Wie Musik Grenzen überwinden kann

Siersburg · Mit einem Freundschaftskonzert feierten Rehlingen-Siersburg und Bouzonville das 40-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft.

 Die Vokalgruppe „Crescendo“ Bouzonville auf der Bühne der Niedtalhalle beim Freundschaftskonzert.

Die Vokalgruppe „Crescendo“ Bouzonville auf der Bühne der Niedtalhalle beim Freundschaftskonzert.

Foto: Erhard Grein

Das Freundschaftskonzert (Concert de l`amitié) am Samstag in der Siersburger Niedtalhalle war eine sehr gelungene Hommage an die vor 40 Jahren zwischen Rehlingen-Siersburg und Bouzonville geschlossene Städtepartnerschaft. Zugleich war es auch ein kulturelles Zeichen für die anstehende Wahl zum Europäischen Parlament. Unter dem neuen Vorsitzenden Reiner Serwe hatte der Kulturverband der Gemeinde Rehlingen-Siersburg die Veranstaltung perfekt organisiert.

Unter den Ehrengästen waren neben Bürgermeister Ralf Collmann und Maire Denis Paysant dessen Amtsvorgänger Gilbert Philipp und Saar-Umweltminister Reinhold Jost.

Erfreulicherweise kamen vor allem viele Rehlinger Bürger, deren Orchester „Almenrausch“ von dem Bouzonviller Dirigenten Yanik Erel geleitet wird.

Das musikalische Entrée bestritt das Orchestre d’Harmonie Bouzonville unter der Leitung von Antoine Morabito mit „Back to the future“ von A. Silvestri. Das instrumentell hervorragend besetzte Orchester mit der im Département Moselle weithin anerkannten eigenen Musikschule „Jean-Marie Georgin“ gehört zu den bedeutendsten seiner Art in Lothringen.

Das Angebot des Bouzonviller Orchesters ist breit gefächert. Es reicht von der klassischen Orchestermusik, die vor allem der noch in Siersburg bekannte Jean-Marie Georgin offerierte, bis hin zur modernen Literatur, wie beispielsweise dem „Disney Villains Medley“, im Arrangement von Eiji Suzuki.

Um dem musikalischen und gesanglichen Teil des Abends mehr Raum zu geben, beschränkten sich die beiden Bürgermeister auf wenige Worte über eine fruchtbare Zusammenarbeit (Collmann: „Partnerschaft nicht nur auf dem Papier“, Paysant: „Partnerschaft auch ein Beitrag für Europa“).

„Barytenbas Bouzonville“, ein zehnköpfiges Vokalensemble, stellte sich unter der Leitung von Alain Dalstein erstmals in Rehlingen-Siersburg vor. Mit „Good News“, einem Negro Spiritual im Arrangement von Wolfgang Keiber, bot es einen gelungenen Einstieg in seine bewundernswerten Beiträge.

Temperamentvoll stellte der saarländische Amerikaner Charley Shearer die durch Rodener Musiker verstärkten „Musikfreunde Siersburg“ vor. Der „Captain America March“ von A. Silvestri  war ein gelungener Einstieg in das vielfältige Programm. Flott und angenehm offeriert waren unter anderem auch die Polka „Von Freund zu Freund“ von V. Blech und Jacob de Haans „Variazione in Blue“. Sehr harmonisch ging es beim gemeinsamen Auftritt der beiden Orchester im “Concerto d’amore“ von J. de Haan zu.

Ein musikalischer Farbtupfer besonderer Art ist der von Dorothea Schönberger (Siersburg) geleitete gemischte Chor „Jäzz Nää“. Es ist ein generationsübergreifendes Ensemble, das Kultur „par excellence“ bietet. Die musikalische Bandbreite ist enorm, wie Beispiele der Musik der „Les Humphries“ bis hin zu einem afrikanischen Friedenslied zeigen.

Weithin bekannt ist der von Alain Dalstein geleitete gemischte Chor „Crescendo Bouzonville“. Er bestach unter anderem mit „Couleurs d’aimer“ von J. Kapler, „Les crayons de couleur“ von M. Barton und großartig mit Gilbert Bécauds „L’orange“.

Mehrfach gab es ein Zusammenwirken der beteiligten Formationen. Dabei zeigte sich recht deutlich, wie Musik Grenzen überwinden kann.

 Grandioses Finale: Charley Shearer dirigierte in der Siersburger Niedtalhalle 140 Aktive bei der Europahymne „Ode an die Freude“ von Beethoven.

Grandioses Finale: Charley Shearer dirigierte in der Siersburger Niedtalhalle 140 Aktive bei der Europahymne „Ode an die Freude“ von Beethoven.

Foto: Erhard Grein

Etwa 140 Musikerinnen, Musiker, Sängerinnen und Sänger bestritten das großartige Finale: die „Europahymne“ von Ludwig van Beethoven. Mit einer außergewöhnlichen Begeisterung und lang anhaltenden Ovationen verbrüderten sich Saarländer und Lothringer zu dem Bekenntnis, dass ein gemeinsames Europa unverzichtbar ist.

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