Übung Angenommen, das Altenheim brennt
Fremersdorf · Feuerwehren von Rehlingen-Siersburg meistern bei der Jahreshauptübung knifflige Aufgaben.
Wenn’s im Seniorenheim brennt. Für die Jahreshauptübung der Gemeindefeuerwehr Rehlingen-Siersburg hat man sich dieses Mal eine schwierige Aufgabe gestellt: Ein Brand in einem Altenwohn- und Pflegeheim. Samstagnachmittag, 15 Uhr, Altenwohn- und Pflegeheim St. Barbara, Fremersdorf: Die Lage ist brenzlig. Im ersten Obergeschoss ist es zu einem Zimmerbrand gekommen.
Rauchentwicklung im nördlichen Treppenhaus und im ersten Obergeschoss. Als Erstes trifft die Fremersdorfer Feuerwehr ein, rüstet sich bereits während der Anfahrt mit Atemschutzmasken aus. Zwei Feuerwehrleute dringen in das Gebäude vor, erkunden die Lage und finden in einem Zimmer im ersten Obergeschoss eine bettlägerige Person, die evakuiert werden muss. Soweit die erste Lage der Jahreshauptübung der Gemeindefeuerwehr Rehlingen-Siersburg. „Wir haben zwölf Fahrzeuge – verstärkt durch den Drehleiterwagen aus Dillingen – und etwa 150 Mann im Einsatz“, sagt Wehrführer Heiko Augustin. „Dazu kommen noch 30 Statisten, die gerettet werden müssen.“
Ein großes Aufgebot, das durch die engen Straßen, gerade hinter dem Heim, wo der Leiterwagen zum Einsatz kommt, manövriert werden muss. Während die Drehleiter hinter dem Haus in Stellung gebracht wird, evakuieren die beiden Feuerwehrleute im ersten Obergeschoss die bettlägerige Person. Die Matratzen der Heimbewohner sind für solche Fälle ausgelegt. Verfügen Sie doch über Anschnall-Riemen und Tragegriffe, damit die zu rettende Person gleich mit der Matratze evakuiert werden kann.
Das spart kostbare Sekunden und gewährleistet, dass auch Personen, die nicht aufstehen können, sicher aus der Gefahrenzone gebracht werden können. Derweil führt der Löschbezirk Eimersdorf über das nördliche Treppenhaus einen Innenangriff zur Brandbekämpfung durch. Die Löschbezirke Rehlingen, Gerlfangen und Biringen unterstützen die Kameraden am Brandort, sie helfen bei der Evakuierung, bekämpfen von außen das Feuer und halten Leitern für eventuelle Angriffe über Balkone und Fenster bereit.
Die Kollegen aus Siersburg, Fürweiler und Oberesch sorgen zeitgleich für die Wasserversorgung der Drehleiter und bekämpfen ebenfalls von außen das Feuer. Übrigens standen während der gesamten Übung die Löschbezirke Hemmersdorf und Niedaltdorf in Bereitschaft, für den Fall, dass es während dessen in der Gemeinde zu einem realen Einsatz kommen sollte.
Ein beeindruckendes Spektakel, dem viele Schaulustige und Gäste aus dem Ort beiwohnten. Auch für die Bewohner des Heims ist die Übung etwas Besonderes. Sie waren zuvor aus dem Übungsbereich verlegt worden und verfolgten ebenfalls aufmerksam aber entspannt das Geschehen. Nach exakt einer Stunde ist dann Übungsende. Alle Statisten sind evakuiert, das „Feuer“ ist gelöscht. „Es ist prima gelaufen“, fasst Wehrführer Augustin zusammen, der mit dem Einsatz der insgesamt zehn Löschbezirke seiner Gemeindefeuerwehr sichtlich zufrieden ist.
Zum Abschluss der Jahreshauptübung hieß es dann noch einmal am Feuerwehrhaus Fremersdorf antreten zur Ehrung der langjährigen Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Rehlingen-Siersburg. 30 Feuerwehrkameraden wurden für ihre langjährige Treue geehrt (siehe unten). Darunter als ältester Jubilar Gerhard Hoen, der seit 75 Jahren bei der Feuerwehr ist. Außerdem wechselten Reiner Gier, Dieter Appel, Hans Jürgen Hand und Adalbert Kröner vom aktiven Dienst in die Alters-Ehrenabteilung. Die aktive Wehr der Gemeinde zählt derzeit knapp 500 Mitglieder. Dazu kommen rund 120 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und 70 Mitglieder in der Altersabteilung.
Geehrt wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft bei der Feuerwehr: Dieter Appel, Michael Hoen. 35 Jahre: Wolfgang Johannes, Rüdiger Mangerich, Günther Schmitt. 40 Jahre: Norbert Becker, Werner Bünnagel, Rüdiger Dreher, Michael Kerber, Ralf Schmitt, Benno Wolpertinger, Christian Zimmer. 45 Jahre: Stefan Diwo, Peter Mellinger, Günter Mellinger, Reiner Gier. 50 Jahre: Otmar Schellenbach, Willibald Westphal, Werner Winter. 60 Jahre: Werner Diwo, Heinz, Freitag. 70 Jahre: Edgar Cavelius, Erhard Grein, Josef Huth, Josef Mellinger, Erich Mellinger, Gerhard Plegniere, Oswald Schaaf, Erich Schwarz. 75 Jahre: Gerhard Hoen. Aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und in die Alters-Ehrenabteilung gewechselt: Reiner Gier, Dieter Appel, Hans Jürgen Hand, Adalbert Kröner.