Kita-Plätze Eltern fordern den Ausbau des Kindergartens in Hemmersdorf

Siersburg/Hemmersdorf · Kinder aus Hemmersdorf finden derzeit keinen Platz mehr im ohnehin beengten Kindergarten.

14 Kinder aus Hemmersdorf erhalten bis zum Jahresende keinen Betreuungsplatz mehr in der Kita St. Konrad Hemmersdorf, sondern müssen in andere Ortsteile ausweichen – diese Situation haben Elternvertreter in der jüngsten Gemeinderatssitzung dargestellt und einen Ausbau der Kita in ihrem Heimatort gefordert (die SZ berichtete). Es fehlten sowohl Krippen- als auch Kindergartenplätze, um alle Anfragen zu erfüllen, erklärte Elternvertreterin Michaela Reimringer. Die Kita besuchen nicht nur Hemmersdorfer Kinder, sondern auch welche aus anderen Ortsteilen wie Fürweiler und sogar aus dem nahen Frankreich. Eltern, die sich bewusst für diese Kita entschieden hätten, meist weil sie im Ort wohnen und ihr Kind auch dort betreut haben wollen, gingen leer aus. Sie wollten sich nun dafür einsetzen, dass nicht nur in anderen Ortsteilen das Betreuungsangebot ausgebaut wird, sondern auch in Hemmersdorf, erklärte Reimringer.

In den Ortsteilen Siersburg und Rehlingen werden nach einem Engpass an Kita-Plätzen im vergangenen Jahr nun zwei Kitas deutlich erweitert, zum wiederholten Male. Denn Rehlingen-Siersburg als Zuzugsgemeinde darf sich über steigende Kinderzahlen freuen.

Das Problem: Der Landkreis als Aufgabenträger habe bereits signalisiert, dass er sich an einer Erweiterung der Kita Hemmersdorf nicht beteiligen werde, erklärte Bürgermeister Ralf Collmann in der Sitzung, denn in der Gemeinde stünden insgesamt genügend Plätze zur Verfügung. Obwohl die Kita dem Bistum Trier gehört und von der katholischen KitagGmbH des Bistums betrieben wird, müssten sich Land, Landkreis und die Gemeinde die Kosten für eine Erweiterung teilen. Wenn Kreis und Land sich herausziehen, sagte Collmann, „können wir als Gemeinde das allein finanziell nicht stemmen“.

Obwohl Bürgermeister Collmann deutlich zu verstehen gab, dass ein Ausbau eigentlich nicht erfolgen kann, stimmte der Rat mehrheitlich für die Erhöhung des Etats für die Kita Hemmersdorf im Haushalt 2019. Dort waren ursprünglich 40 000 Euro für den Bau einer Mensa vorgesehen, denn die Kinder essen derzeit unter beengten Verhältnissen in ihren Gruppen; der Posten wurde auf Vorschlag der SPD auf 60 000 Euro erhöht, um auch die Planung einer Erweiterung mit einzuschließen, die CDU schloss sich dem an.

Norbert Bettinger, SPD, erklärte, man müsse schnell eine Ersatzlösung schaffen, um alle Kinder aufnehmen zu können. Das sei, wie sich im Vorjahr in Siersburg gezeigt habe, durchaus zeitnah möglich. Doch: „Der Gemeinderat ist hiermit bisher nicht befasst worden“, erklärte Bettinger, „der Träger möge dann bitte auch sagen, wie viel Geld für einen Ersatzraum notwendig wäre.“ Er halte das Problem für lösbar.

Auch Ortsrat und Ortsvorsteher seien bisher nicht eingebunden gewesen, empörte sich Dietmar Zenner, SPD, Ortsvorsteher von Hemmersdorf: Für ihn sei es „ein Ding der Unmöglichkeit, dass man jetzt damit kommt“, nämlich unmittelbar vor der Wahl. „Die Ursache ist hier der Hausherr, die Zivilgemeinde soll jetzt den Schwarzen Peter kriegen“, meinte Zenner.

Man müsse eine Notlösung auf jeden Fall hinbekommen, meinte auch Daniel Bauer, CDU-Fraktionsvorsitzender: Die drohende Überbelegung sei schon im Dezember bekannt gewesen. Der Träger, also Kirchengemeinde und Bistum, seien nun gefordert, meinten die Fraktionen übereinstimmend, bald mögliche Pläne für eine Erweiterung und einen Kostenplan vorzulegen.

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