Eine Herberge für heimische Schwalben

Biringen · „Schwalben willkommen“ steht auf einem Schild, das Naturschutzbund Saar und Saar-Umweltministerium jetzt erstmals vergeben haben. Zu den ersten Plakettenträgern gehört Willi Hein von der Reitanlage Biringen.

 Bei der Übergabe der Plakette (von links): Saar-Umweltminister Reinhold Jost, Willi Hein und Rolf Klein von Naturschutzbund. Foto: Nabu

Bei der Übergabe der Plakette (von links): Saar-Umweltminister Reinhold Jost, Willi Hein und Rolf Klein von Naturschutzbund. Foto: Nabu

Foto: Nabu

Früher galten Mauersegler und Schwalben als Frühlingsboten und Glücksbringer, heute sind sie oftmals nicht mehr willkommen. Ihnen fehlen geeignete Nistplätze, Nestbaumaterial und Nahrung. Ursachen dafür sind zum Beispiel Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, die illegale Beseitigung von Nestern, Versiegelung der Landschaft und der Strukturwandel. Deshalb gehen die Schwalbenbestände seit Jahren stark zurück.

Der Nabu Saarland startete deshalb mit Unterstützung von Saartoto und des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz das Projekt "Schwalben willkommen". Ziel ist es, saarlandweit Schwalben und Mauersegler zu erfassen und neue Nistplätze zu schaffen. Mit der Plakette "Schwalben willkommen" werden Personen oder Vereinigungen ausgezeichnet, die sich im Schwalben- oder Mauerseglerschutz engagieren.

Zu den ersten Plakettenträgern gehört Willi Hein, der an der Reitanlage Biringen seit Jahren eine der größten Mehlschwalben-Kolonien weit und breit beherbergt. 56 Mehlschwalbenpaare an nur einem Wohnhaus konnten gezählt werden, darüber hinaus brüten auf dem Hof weitere 19 Rauchschwalbenpaare.

Besonders lobenswert findet der Nabu, dass in Eigeninititative Kot-Bretter unter den Nestern angebracht wurden. Dabei sei nämlich auf die richtige Installation zu achten, da diese oft falsch angebracht werden und es dann zur Aufgabe der Nester kommen kann. "Oftmals sind gerade die Kotverschmutzungen leider der Grund, warum die Schwalben nicht geduldet und Nester abgeschlagen werden", bedauert Rolf Klein vom Nabu. "Dabei erfüllen Schwalben einen wichtigen ökologischen Auftrag zur Kontrolle von Parasiten- und Schädlingspopulationen: So verfüttert ein Schwalbenpaar während der Aufzucht mehr als ein Kilogramm Insekten, das sind mehr als 25 000 Stechmücken."

Weitere Bewerber können sich beim Nabu melden.

schwalbenwillkommen-

nabu-saar.de

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