Ehrenamtliche begleiten schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen

Rehlingen-Siersburg. Schwerkranke Menschen zu begleiten, sie zu betreuen, ihnen und den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen - das ist das Leitbild des Hospiz-Vereins St. Nikolaus in Rehlingen-Siersburg. Im März vergangenen Jahres gegründet, zählt der Verein heute knapp 330 Mitglieder und Angehörige. Der Verein ist seit seiner Gründung rasch gewachsen

 Dr. Hermann Fries, Elisabeth Schmitt und Christel Wilbois am Eingang des Hospiz-Büros in Rehlingen. Foto: Heike Theobald

Dr. Hermann Fries, Elisabeth Schmitt und Christel Wilbois am Eingang des Hospiz-Büros in Rehlingen. Foto: Heike Theobald

Rehlingen-Siersburg. Schwerkranke Menschen zu begleiten, sie zu betreuen, ihnen und den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen - das ist das Leitbild des Hospiz-Vereins St. Nikolaus in Rehlingen-Siersburg. Im März vergangenen Jahres gegründet, zählt der Verein heute knapp 330 Mitglieder und Angehörige. Der Verein ist seit seiner Gründung rasch gewachsen. Einen Grund, weswegen Hospiz-Arbeit wichtig geworden ist, sieht Fries darin, dass immer mehr Menschen im Alter alleine sind. Das frühere Mehrgenerationenhaus ist selten geworden. Dennoch verlangen mehr und mehr Menschen ein würdevolles Sterben und zwar zu Hause in gewohnter familiärer Umgebung. Sterbebegleitung, das ist die vorrangige Aufgabe des Vereins. "Leider melden sich Betroffene oder auch ihre Angehörigen erst, wenn die Sterbephase eingetreten ist", erklärt Vereinsvorsitzender Dr. Hermann Fries. Dabei würde der Verein gerne schon vorher unterstützend tätig sein. Die Helfer verstehen sich keineswegs nur als "Todesengel", die ausschließlich Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten.Betreuung und BeratungNeben der eigentlichen Begleitung und Betreuung berät er, über Leistungen der Krankenkassen oder Angebote sozialer Einrichtungen bis hin zum Testament oder zum wichtigen Thema Patientenverfügung. Der Hospiz-Verein entlastet durch die Betreuung und Begleitung die Angehörigen.Derzeit haben sich 18 ehrenamtliche Bürger, überwiegend aus der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, ausbilden lassen. 60 Unterrichtsstunden beinhaltet die Ausbildung, hinzu kommen 20 Stunden für ein Pflegepraktikum. Wobei die Pflege nicht Aufgabe des Hospizes ist. "Wir dürfen und wollen die Pflege nicht übernehmen", erklärt Fries. Dafür sind die entsprechenden Pflegedienste zuständig, außer wenn einmal während der Betreuung ein "Notfall" eintreten sollte.Auf gutes Verhältnis achten Wenden sich schwer kranke Menschen oder die Angehörigen an den Verein, nimmt Christel Wilbois den ersten Kontakt auf. Sie ist Initiatorin und Koordinatorin des Vereins, weist die ehrenamtlichen Helfer ein, muss dabei ein Auge haben, ob die Chemie zwischen dem zu Betreuenden und dem Helfer stimmt. Der Hospiz-Verein ist Mitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Saarland. Er ist ein eigenständiger, nicht an eine übergeordnete Organisation gebundener Verein. Er achtet nicht auf Religion und Konfession eines Hilfesuchenden, sieht sich jedoch dem christlichen Menschenbild verpflichtet. Finanziert wird der Verein über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 30 Euro, damit tragen sich Schulungsmaßnahmen für Hospiz-Helfer, Öffentlichkeitsarbeit und die Koordinationsstelle. hthMeinung

Hochachtung vor so mutiger Arbeit

Von SZ-RedakteurinDörte Grabbert Für ihr Engagement und ihren Mut verdienen die Mitarbeiter des Hospiz-Vereins St. Nikolaus großen Respekt. Denn viele Menschen scheuen den Umgang mit den Tabuthemen Krankheit, Alter, Sterben und Tod. Dort, wo andere wegschauen, reichen die Hospiz-Mitarbeiter ihre helfenden Hände. Sie sind eine wichtige Stütze für Sterbende, Schwerkranke und deren Angehörigen, die sich mit ihrer Trauer und ihrer Angst häufig allein gelassen fühlen. Wer die Aufgabe annimmt, diesen Hilfebedürftigen eine wichtige Stütze in einer schweren Zeit zu sein, dem gebührt Hochachtung. Das gilt nicht nur für Hospiz-Vereine, sondern auch für alle anderen Menschen, die sich der Pflege von Kranken und Sterbenden widmen. Etwa den Pflegediensten. Sie alle erfüllen eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft, die von eben dieser Gesellschaft mehr Beachtung und Anerkennung verdient hat. uf einen BlickDer Hospiz-Verein St. Nikolaus Rehlingen-Siersburg ist unter der Telefonnummer (0 68 35) 6 07 01 59, Fax (0 68 35) 6 07 01 82 zu erreichen. Der Vereinssitz ist im Alten Rathaus Rehlingen, am Marienberg 13. Die Bürozeiten sind: montags von zehn bis zwölf Uhr, dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr und freitags von elf bis 13 Uhr. hth

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