Meinung Das Beste aus der Dorfjugend machen

Eine Dorfjugend ist nicht romantisch. Unter ständiger kritischer Beobachtung von Eltern oder Nachbarn wächst man in öder, ländlicher Abgeschiedenheit heran. Gleichaltrige Mädels und Jungs gibt es nur wenige und die kennt man schon immer, heimlich ein Bier trinken kann man allenfalls an der Kirmes, es fahren nur drei Busse am Tag, der letzte um 18 Uhr. Wer kein Elterntaxi oder Moped hat, kommt am Wochenende kaum in die Stadt, zu Freunden, in die Disco. Daran hat sich in den letzten Jahrzehnten leider wenig geändert: Denn in vielen ländlichen Orten ist das schnelle Internet noch lange nicht angekommen, vom Nachtbus ganz zu schweigen.

Dorfjugend Jugendtreff Fürweiler
Foto: SZ/Robby Lorenz

Man muss eben das Beste daraus machen, und das bedeutet auch: was eigenes machen. In Rehlingen-Siersburg gibt es in acht von zehn Ortsteilen einen selbstverwalteten Jugendtreff – das ist beachtlich. Denn es zeigt, dass man „den Jungen“ Verantwortung überträgt und sie auch mal machen lässt. Dass ihr Engagement, für sich, für ihren Ortsteil, gern gesehen wird. Es ist ein erster Schritt gegen die Landflucht.

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