Die Nied hat sie schon berührt

Hemmersdorf · Barrierefrei für Radfahrer, Fußgänger und Rollstuhlfahrer ist die ein Jahr alte Niedbrücke nahe der Wackenmühle bei Hemmersdorf. Ende August 2015 wurde das Bauwerk offiziell eröffnet.

Begonnen wurden die Arbeiten an der neuen Niedbrücke Wackenmühle im April 2014. Insgesamt kostete das Bauwerk 250 000 Euro. Das Wirtschaftsministerium steuerte 70 Prozent bei, die Naturlandstiftung 15 Prozent. Für die Gemeinde Rehlingen-Siersburg verbleiben rund 37 500 Euro.

Diese Brücke sei "gut eingebettet in das touristische Konzept des Saarlandes", sagte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger . Das helfe mit, die Qualität des Angebotes sowie die Wertschöpfung zu verbessern. Ein weiterer Grund war der schmale alte Steg an der Wackenmühle. Der ist nur über Stufen begehbar und in die Jahre gekommen. Die neue Brücke liegt rund 150 Meter flussabwärts. Ein geschotterter Weg führt aus Richtung Wackenmühle mit nur leichter Steigung dorthin. Eine Erdrampe bindet das Bauwerk vom rechten Niedufer aus an. Es führt in etwa drei Metern Höhe über den Fluss. Der Übergang ist zwei Meter breit und hat wegen der Radfahrer extra hohe Geländer. Ein rutschfester Belag aus Epoxidharz und Splitt führt 24 Meter weit zum linken Ufer. Nach einer Steigung von etwa sechs Prozent geht es dort ebenerdig weiter.

Das Genehmigungsverfahren sei recht zeitintensiv ausgefallen, sagte Bürgermeister Martin Silvanus . Denn die Brücke liegt in einem sensiblen Naturbereich. Komplett montiert wurde die fast sieben Tonnen schwere Konstruktion im September 2014, per Kran passgenau auf die massiven Widerlager aufgesetzt. Sechs Tonnen Tragfähigkeit weist sie auf. Bei extremem Hochwasser der Nied fließt ein Teil des Wassers durch zwei Ablaufröhren unter der rampenartigen Zuführung am rechten Ufer. Aber nach den massiven Starkregen im Februar und März dieses Jahres überspülte das Hochwasser sogar die niedriger gelegene Seite der Brücke. Dort riss Treibgut auch den Belag der Zuwegung am rechten Ufer auf etwa 40 Metern fast gänzlich weg.

"Wir haben gewusst, dass so was auf uns zukommen kann", sagte Bürgermeister Martin Silvanus anschließend. Das könne alle paar Jahre passieren. "Jetzt hat's uns relativ flott nach Neubau der Brücke erwischt." Aber weil man die Nied kenne, sei kein befestigter Weg angelegt worden. Das könne man schnell und günstig wieder herstellen, was wenige Wochen später auch umgesetzt wurde.

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