Die neue Klasse kann kommen

Rehlingen-Siersburg · Mit etwas Glück können Grundschüler in Siersburg ab dem kommenden Schuljahr in eine bilinguale Ganztagsklasse eintreten. Die Schulleiterin Marie-Christine Jost freut sich über die Zustimmung der Gemeinde.

So direkt dürften selbst Kommunalpolitiker die Freude, die eine ihrer Entscheidungen auslösen kann, wohl nur selten erleben. "Ich bin ganz froh und glücklich, ich werde die Entscheidung gleich über mein Smartphone weiter verbreiten", erklärte Marie-Christine Jost, Schulleiterin der Grundschule Siersburg, nachdem sich der Gemeinderat Rehlingen-Siersburg in seiner Sitzung einstimmig für die Einrichtung eines bilingualen Ganztagszweig ausgesprochen hatte. Mit dieser Entscheidung gelang es dem Gemeinderat, ein "gutes und starkes Signal" zu setzen, wie Bürgermeister Martin Silvanus betonte. Er informierte seine Ratsmitglieder noch einmal über die Pläne, an der Grundschule Siersburg eine Ganztagsklasse mit bilingualer Ausrichtung im Idealfall ab dem kommenden Schuljahr einzurichten (die SZ berichtete).

Hartmut Duchêne vom Referat B2 "Ganztägig Lernen" vom Ministerium für Bildung informierte über die Rahmenbedingungen, hob vor allem heraus, dass durch die Schulpflicht von 8 bis 16 Uhr mehr Zeit zum Lernen und Fördern entstehe. Marie-Christine Jost hatte dem Gemeinderat die Ergebnisse der Evaluation mitgebracht: Sowohl Schüler als auch Eltern haben das Sprachangebot mit einer französischen Muttersprachlerin als sehr gut bewertet. Die Ganztagsklasse solle eine Erweiterung, kein Ersatz für den Vormittagsunterricht und die Freiwillige Ganztagsschule sei. Wie gut diese Wahlmöglichkeit schon seit 20 Jahren angenommen wird, erläuterte noch Dieter Kirsch von der Ganztagsgrundschule Vogelsang in Saarlouis.

Mit Reinhold Jost (SPD ), der sich vor allem als Ortsvorsteher von Siersburg diese Chance nicht entgehen lassen will, begrüßte die Idee: "Erinnert euch an die Diskussion, als es um die Schließung des Standortes ging. Wenn wir hier nicht zugreifen, wo dann sonst?", fragte er in die Runde.

Auch Manfred Kelm (CDU ) sagte für seine Fraktion ein "Ja" zu. "Auch wenn es ein finanziell schwieriger Akt ist und wir diese Gelder als Sanierungsgemeinde nicht noch mal woanders ausgeben können, stimmen wir zu. Denn in fünf oder sechs Jahren werden wir diese Chance nicht mehr bekommen", erklärte er. Bernadette Pink (CDU ) appellierte an alle Verantwortlichen, nun nicht eine Diskussion um die übrigen Schulbezirke zu entfachen. "Das Angebot muss eine Ergänzung, darf kein Ersatz sein", betonte sie. Über die Festlegung eines Aufnahmeverfahrens wird beraten und in der nächsten Sitzung informiert, erklärte Silvanus.

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