Servus Martin Silvanus Silvanus sagt: „Es war mir eine Ehre“

Rehlingen-Siersburg · Rehlingen-Siersburgs Bürgermeister wird mit der Überreichung der Urkunde offiziell in den Ruhestand versetzt. Zu seinem Abschied richtet er das Wort an die Menschen in seiner Gemeinde.

 Grundsteinlegung zur Erweiterung der Kindertagesstätte Haus „Sonnenschein“, 2017

Grundsteinlegung zur Erweiterung der Kindertagesstätte Haus „Sonnenschein“, 2017

Foto: Foto: Studio PHOTO PHANT, Siersburg/Studio PHOTO-PHANT

Ein Abschnitt Rehlingen-Siersburger Nachkriegsgeschichte endet am Monatsende. Bürgermeister Martin Silvanus wird mit Überreichung der Urkunde offiziell in den Ruhestand versetzt. Zum Abschied hat er seinen „Lieben Mitbürgerinnen und Mitbürgern“ geschrieben. „Es war mir eine Ehre“, hat er als Überschrift der Veröffentlichung im Amtsblatt der Gemeinde gewählt. Wir geben hier Silvanus’ Worte wieder.

Der scheidende Bürgermeister schreibt: „Auf der Grundlage einer amtsärztlichen Feststellung hinsichtlich meiner krankheitsbedingten Dienstfähigkeit (ich hatte darüber informiert) und des Beschlusses des Gemeinderates vom 22. März 2018 erfolgt mit Ablauf des 31. März 2018 meine Versetzung in den Ruhestand.

Damit endet nach rund 27 Jahren meine Tätigkeit im Amt des Bürgermeisters unserer Gemeinde. Dass meine reguläre Amtszeit insofern verkürzt um rund eineinhalb Jahre zu Ende geht, ist ein Umstand, der natürlich nicht meinen ursprünglichen Vorstellungen, aber leider konsequent meinen gesundheitlichen Einschränkungen folgen musste. Letztere sind, um es nochmals zu sagen, akut nicht besorgniserregend, aber doch so geartet, dass sie eine pflichtgemäße Ausübung des Amtes eines Bürgermeisters nicht zufriedenstellend erlauben.

Diese Tage und die Geschehnisse der vergangenen Wochen erfüllen mich schon mit Wehmut, das muss ich gestehen, aber mehr noch mit großer Dankbarkeit. Es war mir wahrlich eine große Ehre und wirklich auch eine große Freude als Bürgermeister meiner Heimatgemeinde und Ihnen, verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, dienen zu dürfen. Ich habe mich nach Kräften bemüht, ohne natürlich vollkommen zu sein.

Ich denke, man wird mir Gelegenheit geben, mich vertieft und ausführlich dazu nochmals zu erklären. Die Herren Beigeordneten, die in Vertretung die Amtsgeschäfte führen – ich danke Ihnen sehr –, habe ich gebeten, von einer zeremoniellen Abschiedsfeier im herkömmlichen Sinne, etwa mit geladenen Gästen, unzähligen Reden etc., absehen zu wollen; man hat meiner Bitte freundlicherweise entsprochen. Ich selbst möchte (auf eigene Kosten!) zu einer Feier einladen, die mir in ihrer Art und Gestaltung eher gerecht zu werden vermag als eine offizielle Feierstunde; ich bitte um Verständnis.

Da ich dazu zeitlich gesehen, gern einen Sonntag oder Feiertag auswählen möchte, bewegen sich meine Planungen derzeit im August. Ein früheres Datum wird wohl nicht möglich sein; ich bitte um etwas Geduld. Verbunden mit den allerbesten Wünschen für unsere Gemeinde und für Sie persönlich, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, grüßt Sie von Herzen zum letzten Mal als Ihr Bürgermeister Martin Silvanus“.

 Einweihung der Gedenkstätte für ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, 2017

Einweihung der Gedenkstätte für ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, 2017

Foto: Foto: Studio PHOTO PHANT, Siersburg
 Einweihung der Skulptur der Versöhnung 2016

Einweihung der Skulptur der Versöhnung 2016

Foto: Foto: Studio PHOTO PHANT, Siersburg/Studio PHOTO-PHANT

Zu seinem Text schickte Silvanus der SZ drei Bilder. Sie zeigen, so sagt er, „Momente, die bewegen“.

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