"Blaue Flecken gehören dazu"

Roden. Kind Sein heißt rennen, schreien, raufen, klettern, hinfallen, wieder aufstehen. Sich schmutzig machen und Schrammen sammeln. Die Kinder- und Jugendfarm in Roden lässt Kinder in ihren Sommerferien genau das tun. Dafür ist die Stadtranderholung der Farm seit über 20 Jahren bekannt. Und beliebt: Schon seit Anfang März ist das Programm ausgebucht

 Mit Säge und Hammer bauen die Kinder der Rodener Farm Bretter-Häuser. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Mit Säge und Hammer bauen die Kinder der Rodener Farm Bretter-Häuser. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Roden. Kind Sein heißt rennen, schreien, raufen, klettern, hinfallen, wieder aufstehen. Sich schmutzig machen und Schrammen sammeln. Die Kinder- und Jugendfarm in Roden lässt Kinder in ihren Sommerferien genau das tun. Dafür ist die Stadtranderholung der Farm seit über 20 Jahren bekannt. Und beliebt: Schon seit Anfang März ist das Programm ausgebucht. 80 Kinder sind in diesem Jahr dabei, die meisten aus Saarlouis, einige aus Rehlingen-Siersburg, Dillingen und Völklingen.Dominika Seimetz leitet die Farm seit 2010, arbeitet dort aber schon seit 16 Jahren. "Unsere Devise ist: Risiko als Spielwert", sagt die 41-Jährige. "Blaue Flecken gehören dazu. Das sind elementare Erfahrungen, die jedes Kind machen muss." Die Kinder bauen eine Stadt aus Holzhütten, hantieren mit Säge, Hammer, Nägeln und splittrigen Brettern. Oder sie rollen sich in rostigen Tonnen einen Hügel hinunter. Ja, da gab es auch schonmal einen Nagel im Fuß oder einen blauen Daumen. "Aber so lernen die Kinder, gut aufzupassen und wie man mit einem Hammer umgeht", sagt Seimetz. Simon Herz, elf, aus Saarlouis ist das gerade passiert, er hält sich den Daumen. "Ich bin nicht der Geschickteste mit dem Hammer", sagt er, klopft aber gleich das nächste Brett an seine Bude.

Zum 23. Mal findet die Stadtranderholung der Kinder- und Jugendfarm in diesem Jahr statt, wie immer in den ersten beiden Wochen der Sommerferien, von halb acht bis 17 Uhr. Die Kinder sind zwischen sechs uns zwölf Jahre alt - und kommen so oft sie nur dürfen. "Viele sind mit sechs zum ersten Mal dabei und dann durchgehend, bis sie zu alt sind für das Programm", sagt Seimetz.

100 Euro kostet das zweiwöchige Programm, inklusive Frühstück und Mittagessen; neun Betreuer haben die Kinder im Auge. Und die haben meist selbst mal auf dem ein Herktar großen Gelände getobt, haben als Co-Betreuer auf der Farm gearbeitet, nachdem sie zu alt geworden sind, als 16- bis 20-Jährige übernehmen sie jetzt - nach einer Schulung der Erzieher - die Aufsicht.

 Mit Säge und Hammer bauen die Kinder der Rodener Farm Bretter-Häuser. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Mit Säge und Hammer bauen die Kinder der Rodener Farm Bretter-Häuser. Foto: Jenny Kallenbrunnen

In der ersten Woche stehen Schwimmbad, eine Schnitzeljagd im Wald, reiten, basteln und Teamsport auf dem Programm. Die Kinder bauen an ihren Holzhütten oder besuchen die Ponys, Schafe, Gänse und Hasen im Streichelzoo der Farm und helfen beim täglichen Fütterdienst. In der zweiten Woche kommen dann tägliche Proben hinzu: für die Aufführung am Familienabschlussabend mit den Eltern.

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