Schule Bilinguale Ganztagsklasse erhält keine Zulassung mehr

Siersburg · Noch recht neu ist der deutsch-französische Ganztagszweig an der Grundschule Siersburg. Doch für das nächste Schuljahr sieht es düster aus, erfuhr der Rat nun zu seinem Erstaunen.

 Die Grundschule Siersburg hat seit 2016 einen gebundenen Ganztagszweig, der zweisprachig unterrichtet wird. Foto: rup

Die Grundschule Siersburg hat seit 2016 einen gebundenen Ganztagszweig, der zweisprachig unterrichtet wird. Foto: rup

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Der bilinguale Ganztagszweig an der Grundschule Siersburg erhält im kommenden Schuljahr keine Zulassung für eine weitere Klasse vom Bildungsministerium. Zu wenige Kinder seien für das deutsch-französische Angebot, das im Schuljahr 2016/17 startete, angemeldet worden. Dies teilte die Elternvertretung der Grundschule am Donnerstagabend in der Einwohnerfragestunde dem erstaunten Gemeinderat Rehlingen-Siersburg mit. Das Bildungsministerium habe die Bildung einer zweiten Klasse verweigert, da bisher nur sieben Kinder für den Ganztagszweig angemeldet sind; insgesamt stehe ein schwacher, einzügiger Jahrgang mit wohl weniger als 29 Erstklässlern an. Das bilinguale Ganztagsangebot war im vergangenen Schuljahr mit 20 Kindern in der Eingangsklasse gut besucht.

Pikant: Die Fraktionen erfuhren nach eigenem Bekunden erst wenige Minuten vor beziehungsweise in der Sitzung von der prekären Lage des noch recht jungen Schulzweiges. Die Verwaltung, Schulleitung und Elternvertreter hatten seit gut zwei Wochen Kenntnis von der Situation, bestätigte Bürgermeister Ralf Collmann. Reinhold Jost, SPD, zeigte sich verwundert bis verärgert, dass er weder als Siersburger Ortsvorsteher noch als Minister früher informiert worden sei; er habe noch in der Sitzung einen Termin mit Schulleitung und Eltern bei Ministerkollege Ulrich Commercon am kommenden Dienstag vereinbart, teilte er mit.

Die Eltern befürchten, dass das noch recht neue Ganztagsangebot langfristig vor dem Aus stehe, teilte Elternvertreter Ralf Grein dem Gremium mit: Sie seien „ordentlich enttäuscht“ und „ernsthaft besorgt über den Fortbestand“; die Eltern regten an, besser über das einzigartige Angebot zu informieren und sich gemeinsam dafür zu engagieren. Sowohl SPD als auch CDU sprachen sich erneut deutlich für den Ganztagszweig aus; man sei überzeugt von dem Angebot und wolle alle Möglichkeiten nutzen, es zu erhalten, zumal die Gemeinde auch kräftig in die Ausstattung investiert habe, ließen die Fraktionssprecher einmütig verlauten.

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