Benefiz „Bewegung für Luca“ bewegte die Menschen

Rehlingen · Mit einem Benefiz-Fest wollte der LC Rehlingen Geld für einen verunglückten Sportler sammeln. Mehr als 4000 Gäste kamen.

 Annähernd 4000 Besucher, so lauteten die Schätzungen, kamen über den Tag zur Benefizveranstaltung „Bewegung für Luca“, die an der Sport- und Kulturhalle in Rehlingen stattfand.

Annähernd 4000 Besucher, so lauteten die Schätzungen, kamen über den Tag zur Benefizveranstaltung „Bewegung für Luca“, die an der Sport- und Kulturhalle in Rehlingen stattfand.

Foto: Johannes A. Bodwing

Auf etwa 4000 Leute schätzte am Sonntagnachmittag Thomas Klein die Besucherzahl bei der Benefizveranstaltung „Bewegung für Luca“. Dieser tolle Erfolg habe jedoch einen weniger schönen Anlass, sagte der Vorsitzende des LC Rehlingen. Denn am 17. Juni war der 22-jährige Luca Biwer mit dem Mountainbike so schwer verunglückt, dass er seither querschnittsgelähmt ist. „Er ist immer noch in der Klinik in Langensteinbach“, sagte Klein. „In diesem Jahr wird er auch nicht mehr nach Hause kommen.“

Für Behandlungen, Reha und die spätere Betreuung sind enorme Summen erforderlich. Um Luca und seine Eltern zu unterstützen, lief schon kurz nach dem Unfall eine beeindruckende Hilfsaktion an. Organisiert wird die maßgeblich vom LC Rehlingen, „Bike Aide“ Saar und den Gerlfanger „Nippelspanner“.

In allen drei Vereinen war der ver­unglückte Luca nicht nur sportlich tätig, sondern auch vielseitig sozial engagiert. „Was er da für andere geleistet hat“, sagte Klein, „bekommt er jetzt, wo er es selbst braucht, von uns so gut wie möglich zurück“. Noch immer beeindruckt zeigte sich ein Besucher-Paar im Gespräch mit Thomas Klein. „Mein Mann hat nach dem Kurs mit Luca begeistert davon erzählt.“ Und wenn sie mit dem Rad unterwegs seien, heiße es immer wieder, „aber Luca hat gesagt“.

„Er war ein positiv eingestellter Mensch“, sagte Klein. „Immer für einen Witz gut.“ Diese Grundeinstellung habe er sich bewahrt, was nun viel ausmache. Dann entfaltete Klein einen Brief von Luca. „Kurz gesagt war diese Zeit ein lang andauernder Albtraum“, steht dort. Aber mittlerweile könne er „wieder positiv und voller Tatendrang in die Zukunft schauen“. Die laufenden Aktionen für ihn habe er zwiespältig aufgenommen. Einmal, „dass es überhaupt nötig ist Spenden annehmen zu müssen“, aber auch wegen der enormen Hilfsbereitschaft selbst von fremden Personen.

Dazu gehörte am Sonntagvormittag eine Sternfahrt mit um die 400 Teilnehmern aus dem Saarland. Am Spendenlauf auf dem nahe liegenden Sportplatz des LC Rehlingen beteiligten sich etwa 250 Läufer. Bis zur Benefizveranstaltung waren 145 000 Euro zusammengekommen, um die 250 Paten hatten sich zur monatlichen Zahlung von je zehn Euro bereit erklärt. „Das ist ganz wichtig für uns“, sagte Klein, weil es eine dauerhafte Grundfinanzierung ermögliche. Denn pro Monat kommen voraussichtlich Kosten von um die 15 000 Euro auf Lucas Familie zu. „Was jetzt für Luca gemacht wird“, erklärte Klein, „kann auch in ähnlichen Fällen helfen“. Überlegt werde beispielsweise eine Stiftung nicht nur für verunglückte Radfahrer. Vor allem aber zeige das, „man kann was bewegen, wenn man sich zusammen tut, egal in welchen Bereichen“.

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