Besiegte Ritter und siegesfrohe Kinder

Siersburg · Ritter lagen im Staub, besiegt von Kindern. Im dämmrigen Zelt wurden Märchen lebendig, mit Dudelsack und Flöten spielten bunt gekleidete Musiker. Die 13. Mittelaltertage auf der Siersburg standen im Zeichen von Kindern und Familien.

 Die Kinder siegten auf der Siersburg gegen die gerüsteten Ritter. Fotos: Johannes A. Bodwing

Die Kinder siegten auf der Siersburg gegen die gerüsteten Ritter. Fotos: Johannes A. Bodwing

Ein irischer Abend eröffnete am Freitagabend die 13. Mittelaltertage auf der Siersburg . Eine Premiere sei das gewesen, sagte Bernd Berretz von der Ritterschaft am Sonntagmittag. Das gewohnte Programm mit Händlern und 15 Ständen, Kinderunterhaltung und Attraktionen fand am Samstag und Sonntag statt. Die Mittelaltertage seien nun stärker auf Kinder und Familien ausgerichtet, erklärte Berretz. "Die Zeiten wie früher, mit 5000 und mehr Besuchern, gibt es so nicht mehr. Das war auch kaum zu stemmen." Für die jetzt dreitägige Veranstaltung schätzte er: "Dreieinhalbtausend werden es dann sein. Dann sind wir zufrieden."

Vor der südlichen Burgmauer siedelten altertümlich angehauchte Gruppen. Darunter auch Falkner Roland Blum mit 15 Begleitern und zahlreichen Greifvögeln. Aus Schwäbisch-Gmünd seien sie, sagte Blum. Die Falkner-Helferin Anna Hubert schlenderte in mittelalterlichem Gewand zwischen Ständen umher, einen kleinen Buntfalken auf der Schulter. Der Schmied Michael Herrmann hämmerte mit Kindern einfache Messer aus einem glühenden Stück Metall.

 Die Gruppe Dopo Domani unterhielt mit mittelalterlichen Klängen.

Die Gruppe Dopo Domani unterhielt mit mittelalterlichen Klängen.

 Im Schatten des Burgturms ruhten sich die Besucher aus.

Im Schatten des Burgturms ruhten sich die Besucher aus.

"Gudd", begeisterte sich Jens über das Ergebnis. "Das hab' ich mir selbst gemacht." "Für Nutella reicht es", hieß es väterlicherseits mit Humor, "Butter wird schwierig". Wie in früheren Zeiten Farbe in die Kleidung kam, demonstrierten Nicole Glöckner und Kim Herrmann vom "Ebervolk". In Kupferkesseln siedeten Pflanzensubstrate, darin wurden Wolle und Stoffe getränkt. Manches sei auch unappetitlich gewesen, berichtete Glöckner. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, sich selbst mittelalterlich zu gewanden. Selbst aus Luxemburg waren edle Damen gekommen. Keramik und edle Brände gab es, und Schwerter. "Aber die sind nicht scharf", sagte eine Händlerin. "Das verbietet das Waffengesetz."

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