Behörde vermutet Krankheit als Ursache des Fischsterbens

Rehlingen-Siersburg · Warum sind in der Nied 200 Fische verendet? Das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz vermutet geht nach ersten Untersuchungen von einer Krankheit aus. Aber auch andere mögliche Ursachen werden noch überprüft.

Als Ursache des Fischsterbens in der Nied bei Niedaltdorf und Hemmersdorf vermuten Experten des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) inzwischen einen Krankheitserreger . Nach ersten Untersuchungen könne Sauerstoffarmut wahrscheinlich ausgeschlossen werden, teilte das saarländische Umweltministerium gestern mit. Mitarbeiter des LUA hatten Wasserproben und tote Fische zu Laboruntersuchungen mitgenommen.

Bei den am Freitag verendeten Fischen - Fischereiverband und Behörden hatten zirka 200 tote Tiere gezählt - handelte es sich laut Ministerium mehrheitlich um Barben. Daher liege mittlerweile die Vermutung nahe, dass es sich nicht um ein schadstoffbedingtes Fischsterben handelt.

Die Mitarbeiter des Landesamtes gehen laut Ministerium von einer Krankheit aus, die in der Vergangenheit im Einzugsgebiet der Mosel schon häufiger aufgetreten sei. Das Protozoon "Mixobolus pfeifferi" sei bereits 1870 in einer wissenschaftlichen Zeitschrift als Auslöser eines Barbensterbens diagnostiziert worden. Die erhöhte Wassertemperatur der zurückliegenden Wochen könnte die Ausbreitung des Erregers begünstigt haben, vermuten die Experten des LUA. Ein Speziallabor in Freiburg soll nun Barben aus der Nied auf den Krankheitserreger hin untersuchen. Die französischen Umweltbehörden seien über den aktuellen Sachstand informiert.

Umweltminister Reinhold Jost (SPD ) hatte am Freitag gemutmaßt, dass Sauerstoffmangel in der Nied infolge der langen Trockenheit der Auslöser für das Fischsterben gewesen sein könnte. Obwohl keine Hinweise auf ein schadstoffbedingtes Fischsterben vorliegen, würden derzeit Proben auch dahingehend analytisch geprüft. Die Ergebnisse würden mit den Daten der Messstelle "Nied" bei Niedaltdorf auf Auffälligkeiten hin abgeglichen. Dort wird die Wasserqualität im monatlichen Rhythmus untersucht.

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