Ausstellung erinnert an Pogromnacht vor 75 Jahren

Saarlouis · Die Zerstörung des jüdischen Lebens in der NS-Zeit hat auch im Kreis Saarlouis tiefe Spuren hinterlassen. Daran erinnert vom 8. bis 17. November die Ausstellung „75 Jahre Pogromnacht – 1938-2013“ im Landratsamt Saarlouis.

Die organisierte Gewalt in der sogenannten Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938, also genau vor 75 Jahren, mündete in jahrelange systematische Menschenvernichtung. Als Folge verschwand weitgehend das jüdische Leben im Kreis Saarlouis. Das Schicksal der vom NS-Terror betroffenen Menschen zeigt eine Ausstellung mit rund 60 Tafeln im Landratsamt Saarlouis vom 8. bis 17. November. Zusammengestellt wurde sie von der Vereinigung der Heimatkunde im Landkreis Saarlouis in Zusammenarbeit mit dem Landkreis.

Dabei macht Werner Klemm das einstige jüdische Leben in Siersburg auf Schautafeln sichtbar. Die Vereinigung für Heimatkunde erinnert an die hiesigen Synagogen und jüdischen Friedhöfe. Weiteres Thema sind die Stationen der Ausgrenzung jüdischer Mitbürger: von den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 über die Organisation des Holocaust bei der Wannseekonferenz 1942 bis zu Deportationen. Davon betroffen waren auch die letzten 140 Juden des Saarlandes. Sie wurden am 22. Oktober 1940 auf den Saarbrücker Schlossplatz geschafft und nach Frankreich transportiert. Diesen Teil der Ausstellung hat das Landesarchiv Saarbrücken erstellt. Der Transport endete rund 1000 Kilometer entfernt nordöstlich der Pyrenäen in einem Lager im französischen Gurs. Allein im Winter 1940/41 sollen dort 800 Gefangene an Krankheiten, Erschöpfung und Hunger gestorben sein.

Die Ausstellung "75 Jahre Pogromnacht - 1938-2013" öffnet am Freitag, 8. November, 18 Uhr, mit einer Gedenkstunde im Großen Sitzungsaal des Landratsamtes. Sie geht bis Sonntag, 17. November, montags bis freitags jeweils 13.30 bis 15.30 Uhr; vormittags nach Absprache unter E-Mail an info@vfh-saarlouis.de. Am Sonntag, 10. November, 15 Uhr, findet eine Führung statt.

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