Messe Damit die Bewerbung oben landet

Rehlingen · Bei der Ausbildungsmesse in Rehlingen stellten sich kürzlich 62 deutsche und französische Firmen den Besuchern vor.

 Es herrschte ein reges Treiben bei der grenzüberschreitenden Ausbildungsplatz-Börse in Rehlingen.

Es herrschte ein reges Treiben bei der grenzüberschreitenden Ausbildungsplatz-Börse in Rehlingen.

Foto: Johannes Bodwing

Eine Halle voller Chancen. Für Berufsanfänger und Umsteiger im Job waren kürzlich 62 Firmen und Institutionen in der Kulturhalle Rehlingen präsent, etwa ein Drittel davon mit Sitz in Frankreich. Zum vierten Mal fand dort die grenzüberschreitende Arbeits- und Ausbildungsplatz-Börse statt.

Die war 2013 von den Partnergemeinden Bouzonville und Rehlingen-Siersburg ins Leben gerufen worden. Bislang fand sie im zweijährigen Wechsel statt. „Wir wollen eine kleine regionale Messe machen“, sagte Margit Heinrich-Weisgerber von der Gemeindeverwaltung in Siersburg. „Ab jetzt findet sie jährlich statt.“ Der nächste Termin 2020 in Bouzonville sei schon festgesetzt.

Etwa 130 Schüler aus Bouzonville waren vor Ort dabei. Auf deutscher Seite die 8er-, 9er- und 10er-Klassen der benachbarten Lothar-Kahn-Schule. Außerdem wurden Realschulen, Gymnasien und Berufsfachschulen angeschrieben, damit interessierte Schüler die Gelegenheit zu einem Besuch der Börse bekamen. „Es sind viele Franzosen da“, hieß es von einer Anbieterin, „aber wenig Deutsche.“ Als ein Grund dafür wurde der laufende Busstreik im Saarland vermutet. Wer dennoch den Weg in die Kulturhalle schaffte, für den lagen am Eingang Übersichtsblätter mit Hunderten Stellenangeboten, Ausbildungsplätzen und Praktikumsstellen aus.

In der Halle reihten sich Informationsstände aneinander, von Handwerk über Dienstleistungen bis Gartenbau und technischen Berufen. Vertreten waren kleine Betriebe und große Unternehmen, dazu Bundeswehr, Zoll und Polizei. „Ich möchte zur Polizei, als Beamtin“, sagte zielstrebig Maja, 15, von der Lothar-Kahn-Schule. Aber vorher will sie noch das Fachabitur machen. Ein paar Jährchen älter ist Steffi: „Ich bin aus Deutschland, wohne aber in Frankreich.“ Sie hat bereits eine Ausbildung gemacht und schwankt jetzt zwischen neuer beruflicher Ausrichtung oder Fortsetzung des alten Berufs. „Erst habe ich gedacht, was soll ich denn hier“, führte Steffi weiter aus. „Aber das Gespräch jetzt war schon sehr interessant.“

Die Sprache ist trotz Grenznähe vielfach eine Hürde. Das merkten zwei junge Französinnen. Aber für dieses Problem bieten sich Praktika im jeweiligen Nachbarland an. Darüber informierte eine Diskussionsrunde in der Lothar-Kahn-Schule mit Job-Experten von IHK, Agentur für Arbeit und VAUS.

Den ersten Termin am Morgen auf Französisch nutzten etwa 70 Schülerinnen und Schüler. Die deutsche Version gegen Mittag besuchten rund 20 Schüler der 9. Klasse der Lothar-Kahn-Schule.

Um die Sprache zu lernen, organisiert die Verbundausbildung Untere Saar, VAUS, grenzüberschreitende Praktika. Ähnliches macht die IHK in Sachen zweisprachige Ausbildung möglich, sagte Charlotte Schneider. Wer mehrere Sprachen könne, motivierte Achim Dürschmid von der Arbeitsagentur, „dessen Bewerbung landet oben auf dem Stapel“. „Ihr habt die freie Wahl. Ihr könnt leben und arbeiten in Europa ohne Arbeitsgenehmigung.“ Wer sich als Schüler für grenzüberschreitende Praktika oder Ausbildung interessiert, dem empfahlen die Fachleute als Erstes den Kontakt zur Berufsberatung an den Schulen.

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