Deutsche Meisterschaften im Ultralauf Bock holt Titel im 100 Kilometer-Lauf: „Hatte es mir schlimmer vorgestellt“
Rehlingen/Ubstadt · Völlig überraschend hat Alexander Bock (29) am Samstag bei den deutschen Meisterschaften im Ultralauf über 100 Kilometer den Titel errungen. Der Langstreckler des LC Rehlingen feierte dabei nicht nur einen grandiosen Sieg, sondern stellte in seinem ersten Wettkampf über diese Mega-Distanz mit 6:37:50 Stunden auch noch eine Spitzenzeit auf.
Nur vier Deutsche haben die Strecke bislang schneller zurückgelegt.
Die 90 Starter bei der deutschen Meisterschaft in Ubstadt-Weiher (südlich von Heidelberg) mussten 20 Mal einen Fünf-Kilometer-Rundkurs um den Hardtsee absolvieren. Bock, der als Inspekteur für die Gleis-Infrastruktur bei der Bahn arbeitet, hatte sich seit Januar mit durchschnittlich 150 Wochenkilometern vorbereitet. Meistens zusammen mit Vereinskollege Tobias Blum, der ihm auch jetzt zur Seite stand und ihm nach jeder Runde „das Wasser reichte“.
Als Neuling auf dieser Strecke zählte Alexander Bock nicht zu den Favoriten. Auch er selbst hatte sich lediglich vorgenommen, „unter sieben Stunden“ zu bleiben. An einen Sieg wollte er gar nicht denken. „Und mit solch einer Zeit hatte ich auf keinen Fall gerechnet“, sagt Bock. Mit der erstklassigen Leistung hat er die A-Kader-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) erfüllt und sich für die Weltmeisterschaft am 27. August in Bernau bei Berlin qualifiziert.
Und wie übersteht man eine solche Strapaze? „Knochen und Muskeln geht es erstaunlich gut, nur eine Blutblase am kleinen Zeh, natürlich Muskelkater“, vermeldet er gelassen. „Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.“