Ärger in Oberesch 40 Lkw voll Bauschutt in die Natur gekippt

Oberesch · Bei Oberesch wurde ein Berg Schutt illegal entsorgt. Bürger fordern schnelles Handeln der Behörden.

 Über massive Schuttablagerungen bei Oberesch ärgern sich die Bürger. Im September wurden auf einer Wiese im Landschaftsschutzgebiet rund 40 LKW-Ladungen Erde und Bauschutt abgeladen. Die Bürger befürchten negative Auswirkungen auf die Natur und fordern den schnellen Abtransport.

Über massive Schuttablagerungen bei Oberesch ärgern sich die Bürger. Im September wurden auf einer Wiese im Landschaftsschutzgebiet rund 40 LKW-Ladungen Erde und Bauschutt abgeladen. Die Bürger befürchten negative Auswirkungen auf die Natur und fordern den schnellen Abtransport.

Foto: Uwe Rech

Auf einem Privatgrundstück zwischen Oberesch und Biringen sind in den vergangenen Wochen illegal Dutzende LKW-Ladungen Bauschutt abgelagert worden. Verärgerte Anwohner hatten Ende September die Gemeinde Rehlingen-Siersburg darüber informiert, dass mitten im Landschaftsschutzgebiet große Mengen Erde und Bauschutt angefahren und aufgeschüttet wurden. Die Wiese liegt zudem nahe am Eschbach, die Hauptwasserversorgung für den Weiher, an dem Angelsportverein (ASV) fischt.

Der Oberescher Ortsvorsteher Michael Engel hat nun in einem offenen Brief an die Gemeindeverwaltung dem Unmut Luft gemacht: Denn der Schuttberg, nach seinen Angaben gut 40 Lkw-Ladungen auf einer Fläche von etwa 30 mal 70 Metern, rund 3000 Kubikmeter, ist nach fünf Wochen immer noch nicht beseitigt worden. Außerdem beklagt der Ortsvorsteher eine schlechte Kommunikation der Verwaltung mit den Bürgern.

Denn die Oberescher befürchten nachhaltige Schäden in der Natur durch die illegale Müllentsorgung: „Es besteht großes Bedenken, dass in den illegal abgekippte Erd- und Bauschutt Schadstoffe enthalten sein könnten, die die Natur und die Umwelt belasten. Zudem ist es möglich, dass giftige Stoffe in das Grundwasser sickern können, auch könnten aus den illegal abgelagerten Erdmassen gegebenenfalls übermäßige Mengen an Nährstoffen ausgespült werden (Nitrate, Phosphate), die dann in den Weiher gelangen und im schlimmsten Fall das Wasser umkippen lassen“, fasst Engel zusammen.

Der Ortsvorsteher beklagt, die Gemeinde hätte nichts in der Sache unternommen: „Es gab keine Antwort auf die Bürgerbeschwerden, ich habe kein Verständnis für diese Kommunikation.“ Bürger hätten ihn als Ortsvorsteher schließlich sogar im Urlaub kontaktiert, mit der Bitte sich zu kümmern; weder der Schiedsmann noch Vertreter des Angelsportvereins hätten eine Auskunft erhalten. „Viele Bürger, auch die Vertreter des Oberescher Angelsportvereins fühlen sich mit ihren Fragen allein gelassen“, empört sich Engel.

Dem widerspricht der Bürgermeister von Rehlingen-Siersburg, Ralf Collmann, entschieden: „Wir wurden am 20. September informiert und haben sofort reagiert. Der Außendienst war noch am selben Tag vor Ort, hat Fotos gemacht und das Landesamt für Umweltschutz informiert.“ Das Landesamt (LUA) wiederum stellte am 25. September bei einem Ortstermin fest, dass „nichts Belastendes für Boden oder Wasser“ im Schutt gefunden wurde und keine Beprobung notwendig sei, zitiert Collmann den Bericht des LUA.

Die Zuständigkeit liege damit bei der Unteren Bauaufsicht (UBA) des Landkreises Saarlouis, die am 2. Oktober einen Ortstermin vorgenommen habe. Die UBA habe danach sofort verfügt, dass nichts mehr abgeladen werde. Abgeladen habe wohl der Grundstückseigentümer selbst, ohne Genehmigung. Der Schutt soll nun wieder abgefahren werden, so wollen es die Oberescher und so will es auch die Gemeinde.

Die UBA bestätigte auf Anfrage, eine Anhörung werde binnen zwei Wochen durchgeführt. Ein konkretes Verfahren, um den Müll zu beseitigen, sei aber noch nicht eingeleitet. Wann genau also der Schutt wieder abtransportiert werden muss, ist derzeit noch unklar. Auch das LUA bitte die UBA wiederum um eine Stellungnahme.

Die Vorwürfe an die Gemeinde kann der Verwaltungschef allerdings nicht verstehen: „Wir waren in keinster Weise untätig und haben alles getan, was wir konnten“, betont Collmann. „Die Sache liegt nicht in unserer Zuständigkeit, aber selbstverständlich liegt uns daran, dass die Gemeinde sauber und ordentlich bleibt, wir tolerieren so etwas nicht.“

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