Siersburg. "Wir müssen bei den Kleinsten anfangen und dort schon Toleranz für andere Menschen und Kulturen fördern." Für Ursula Kimoto vom Ramesch-Vorstand sind dafür nicht gleich Afrika oder arabische Länder notwendig."Es muss zur Lebenswelt der Kinder passen", betont sie im Siersburger Rathaus. Dort stellten Ramesch, ein Forum für interkulturelle Begegnung, die Gemeinde Rehlingen-Siersburg sowie das "Aktionsbündnis für Toleranz und Menschlichkeit" ein Toleranzprojekt in den Kindergärten der Gemeinde vor. Italien ist mehr als Spaghetti.Land und Leute und Geschichten standen für eine Gruppe von etwa 20 Kindern seit Ende August auf dem Tagesplan des Awo-Kindergarten Rehlingen. Auch der Elternnachmittag sei gut angekommen, so Leiterin Steffi Bollinger. "Da nimmt man nicht nur die Kinder beim Thema mit, sondern auch die Erwachsenen." "Es ist immer auch eine Gratwanderung", verwies Kimoto auf den Reiz des Fremden, "damit es nicht zur folkloristischen Veranstaltung wird." Denn der Hintergrund des Projektes ist aktuell und ernst, betonte Bürgermeister Silvanus und verwies auf "die unschönen Vorkommnisse" um das Niedhotel. Das hatte 2007 die NPD als Schulungszentrum ins Auge gefasst. Zudem zeige die Geschichte, dass auch im Bereich Rehlingen-Siersburg Ortsansässige wegen ihrer Religion von Mitbürgern verfolgt wurden. Sechs Kulturkreise behandeln die sieben Kindergärten in Rehlingen-Siersburg, von Lateinamerika über Indien bis Russland. Dazu stellt Ramesch Referenten und passendes Material für Workshops und Aktivitäten bereit. Finanziert wird die Aktion von Kultusministerium sowie Landkreis, Gemeinde, Kindergärten und aus Toto-Mitteln. Am 14. Mai 2009 findet ein großes Fest der Kulturen statt. Aber Toleranz sei weiterhin Thema in den Kindergärten, sagen die Leiterinnen. "Das ist längst schon Teil des Alltags geworden." "Wir müssen schon bei den Kleinsten Toleranz für andere fördern."Ursula Kimoto