Politik-Experte Falter würde auf Ausgang der Saar-Wahl nicht wetten

Saarlouis. Prognosen zum Ausgang der Wahlen im Saarland und im Bund abgeben, will der renommierte Mainzer Parteienforscher Professor Jürgen Falter nicht: Aber wetten würde er. Im Bund am ehesten auf eine Fortsetzung der Großen Koalition. Im Saarland würde er noch nicht mal wetten. "Die Lager von CDU und FDP hier sowie SPD und Linke dort sind gleich groß

Saarlouis. Prognosen zum Ausgang der Wahlen im Saarland und im Bund abgeben, will der renommierte Mainzer Parteienforscher Professor Jürgen Falter nicht: Aber wetten würde er. Im Bund am ehesten auf eine Fortsetzung der Großen Koalition. Im Saarland würde er noch nicht mal wetten. "Die Lager von CDU und FDP hier sowie SPD und Linke dort sind gleich groß. Die Grünen werden das echte Zünglein an der Waage, man weiß einfach nicht, wie sie sich entscheiden würden - das wird wirklich spannend." Falters Voraussagen gestern Abend beim "Offenen Kasino" der Luftlandebrigade 26 in Saarlouis waren unterhaltsam. Aber der Unterhaltungswert war bloß die Kehrseite dessen, was Falter als die stärkste Ursache von Politikverdrossenheit unter Wählern betrachtet. Kein Wähler wisse, sagte er, welche Koalition er ins Amt hieve. "Die Wähler kaufen die Katze im Sack." Ein Strukturfehler vor allem, weil das derzeitige Fünf-Kräfte-System im Bundestag "wohl von Dauer" sei; wobei Falter Wählerpotenzial auch für eine rechtsextreme Partei sieht. In einer Koalition, die vorher nicht klar sei, könne eine Partei nicht beim Wort genommen werden, das sie vorher gegeben habe - das schaffe Verdruss. Beim Wort nehmen könne man nur den, der allein regiere. Falter plädierte für eine Änderung des Wahlsystems. Die Hälfte der Abgeordneten solle direkt, die andere über Listen gewählt werden. Das stärke die Mehrheiten mit Großen, ohne die kleinen Parteien auszuhebeln. we

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