Wahltag im Landkreis Saarlouis Zwischen 1,7 und 55,9 Prozent liegt die ganze Wahlheit

Kreis Saarlouis · Was haben die Piraten und die SPD bei den Stadt- und Gemeinderatswahlen im Landkreis Saarlouis gemeinsam? Sie sorgen für Extremwerte – wir verraten, welche.

 Die Auszählungen sind erledigt. Jetzt dürfen wir die Ergebnisse unter die Lupe nehmen.

Die Auszählungen sind erledigt. Jetzt dürfen wir die Ergebnisse unter die Lupe nehmen.

Foto: Jörg Jacobi

In Berlin analysieren sie gerade. Wunden werden geleckt, den Teams und den Wählerinnen und Wählern haben sie alle schon gedankt und irgendwie lässt sich die schlimmste Niederlage noch hübsch reden. Wie war das mit Vertrauenswürdigkeit von Statistiken, wenn man sie nicht selbst gefälscht hat? Mag alles sein, aber es gibt ein paar Daten, die sind, wie sie sind. Zum Beispiel die besten und schlechtesten Gemeindeergebnisse, die die Parteien erreicht haben. Hier ein Überblick.

Weil der Kreistag für sich gewählt wird, und weil die Kommunen ihre eigenen Räte haben, ist die Summe aller Stadt- und Gemeinderats-Ergebnisse nicht wirklich wichtig. So kann sich die SPD wenig dafür kaufen, dass sie mit 35,8 Prozent die Nasenspitze knapp vor der CDU hat (35,6), was übrigens 251 Stimmen sind. In dieser Tabelle stehen die Grünen mit 10,3 Prozent auf Platz drei, und es folgen Linke (5,8), FDP (3,9) und AfD (1,9). Recht hoch erscheint die Summe der Prozente unter „Sonstige“, nämlich 6,7. Das liegt an den Freien Wählergruppen.

Deren nach Prozenten erfolgreichste ist die in Saarwellingen, die mit 17,7 Prozent sechs Sitze erobert. Kleinste der kleinen Parteien werden im Landkreis die Piraten, die nur in der Stadt Saarlouis am Start waren: sie kommen auf 1,7 Prozent.

Den höchsten Einzelerfolg erzielt die SPD in Nalbach: satte 55,9 Prozent, ihr schlechtestes Ergebnis hat sie in Bous (23,1 %). Nur eine weitere Partei ist ebenso in allen 13 Städten und Gemeinden angetreten, die CDU. Ihre Extreme liegen dichter beieinander: 43,0 in Lebach und 28,1 Prozent in Wadgassen.

Die Grünen, waren in allen Kommunen am Start außer in Nalbach. Sie erreichen ihren Spitzenwert mit 18,7 % in Bous und den niedrigsten in Schmelz mit 6,9 %. In elf von 13 Räten werden die Linken vertreten sein (in Rehlingen-Siersburg und Lebach waren sie nicht angetreten). Sie kommen auf 9,3 % in Schwalbach, was nicht Welten über dem relativ schwächsten Ergebnis von 5,7 % in Saarlouis liegt.

In sieben Kommunen war die FDP angetreten. Überall, wo sie das getan hat, wird sie auch mit mindestens einem Sitz in den Rat einziehen. Ihr Spitzenwert in Lebach, 12,2 % bringt vier Sitze im Stadtrat, einen Platz beschert das schlechteste Ergebnis von 3,1 Prozent in Schwalbach. Aus welchen Gründen auch immer hat die AfD nur in den beiden größten Städten des Kreises kandidiert. Sie erzielt in Dillingen, 7,9 %, und Saarlouis, 7,8 %, fast identische Ergebnisse, die ihr in beiden Fällen drei Sitze einbringen. Gerade so viele, wie es in Dillingen AfD-Kandidaten gab – hätte die Partei hier nach der Stimmenzahl einen Sitz mehr erreicht, wäre der quasi verfallen und der Stadtrat um einen auf 38 Sitze verkleinert worden.

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