Ostersonntag in Saarlouis Zu Hause, auf dem Balkon und in der Natur

Kreis Saarlouis · 23 Grad, strahlender Sonnenschein – ein Ostersonntag wie im Bilderbuch. Auf der anderen Seite: Ausgangsbeschränkung, keine Möglichkeiten zum Besuch bei Familie und Freunden, das Hochamt kommt per Video. Wir haben gefragt: Wie verbringen unsere Leser diesen ungewöhnlichen Ostersonntag 2020?

 Familienausflug: Fritz Presser, Christina Hilcher und Tochter Mira mit Jack und Ballou haben die Teufelsburg fast für sich alleine. Foto: Broeren

Familienausflug: Fritz Presser, Christina Hilcher und Tochter Mira mit Jack und Ballou haben die Teufelsburg fast für sich alleine. Foto: Broeren

Foto: Alexandra Broeren

Viele bleiben zu Hause und haben es sich auf Terrasse und Balkonien gemütlich gemacht. Auf den Straßen ist wenig Verkehr. Außer den Motorradfans und den Radfahrern, denn die nutzen natürlich die Möglichkeit, aus den eigenen vier Wänden rauszukommen und ihrer Leidenschaft nachzugehen.

Auf dem Parkplatz des Wadgasser Warndtweihers drängeln sich normalerweise an solchen Feiertagen die Fahrzeuge. Heute ist jedoch ausreichend Platz. Einige wenige Spaziergänger bummeln mit gehörigem Abstand zueinander rund um den Weiher. Die Kinder haben dabei allerdings viel Spaß. „Das ist toll hier“, sagt die achtjährige Luzie aus Wadgassen begeistert. Dasselbe Bild bietet sich uns auf der Felsberger Teufelsburg.

Christina Hilcher und ihr Lebensgefährte Fritz Presser aus Saarbrücken haben gemeinsam mit Tochter Mira das schöne Wetter genutzt, um einen Ausflug zur liebevoll restaurierten Burgruine aus dem 14. Jahrhundert zu unternehmen. „Wir waren schon einmal hier und es hat uns richtig gut gefallen, deshalb haben wir nach einem gemütlichen Frühstück unsere Hunde eingepackt und sind losgefahren.“ Ebenfalls auf der Teufelsburg treffen wir Dorothee und Tobias Merziger aus Saarlouis. Beide sind sie den Vauban-Steig entlang gewandert und haben auf der alten Burg eine kurze Rast auf der Zwölf-Kilometer-Runde eingelegt. Der Wanderweg sei gut besucht, berichten sie. „Allerdings nur von kleinen Gruppen mit viel Abstand“, sagt Dorothee Merziger.

Auf dem Litermont-Gipfelpfad treffen wir ein älteres Ehepaar aus Ensdorf. Sie haben ebenfalls das tolle Wetter zum Spazierengehen ausgenutzt. Und, nachdem das Hochamt ausgefallen war, auch dazu ein Gebet zu sprechen. Und weil die Zeiten schwierig sind, schenken sie uns gleich einen wunderschönen kleinen Schutzengel aus Glas, der uns beschützen soll. Dankeschön dafür!

Eine Spaziergängerin aus Bous, die wir ebenfalls auf dem Litermont-Gipfelpfad treffen, kann allerdings das schöne Frühlingswetter nicht so richtig genießen. „Ich mache mir Sorgen um meine Eltern“, sagt sie. „Sie sind beide über 80 und ich kann sie nicht besuchen.“

Tim und Michaela Winkel kommen ebenfalls aus Bous. Die beiden beugen sich über das Grün am Wegrand und versuchen mithilfe eines Pflanzenbestimmungsbuches festzustellen, was dort alles wächst. Tim Winkel lacht, als wir ihn darauf ansprechen. „Wenn die ersten Pflanzen blühen, dann sind wir sehr gerne unterwegs. Wir sind beide Apotheker und interessieren uns beide sehr für die verschiedenen Heilpflanzen.“ Normalerweise säßen sie jetzt gemeinsam mit der ganzen Familie beim Ostermenü. „Aber das kann man nachholen, es kommen auch bessere Zeiten“, sagt Tim Winkel.

Die Polizei in Saarlouis musste allerdings am Samstag Abend am Saaraltarm eine Gruppe Jugendlicher auflösen. Zwei Beamte wurden dabei verletzt.

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