Zu wenig Platz zum Lernen

Nalbach · Es ist eng geworden an der Grundschule Nalbach. Hohe Schülerzahlen führen vor allem in der Ganztagsbetreuung zu Platzmangel, Notlösungen und Stress. Der Gemeinderat muss möglichst bald eine Lösung finden, das erwartet auch das Bildungsministerium.

 Der Grundschule in Nalbach fehlt es an Platz, vor allem in der Ganztagsbetreuung im Pavillon 5 am rechten Bildrand. Foto: Bodwing

Der Grundschule in Nalbach fehlt es an Platz, vor allem in der Ganztagsbetreuung im Pavillon 5 am rechten Bildrand. Foto: Bodwing

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"Wir erwarten hier, dass die Gemeinde Nalbach nachbessert. Die Situation ist so nicht zu halten." Damit verwies Monika Hommerding vom Bildungsministerium auf Raumprobleme an der Grundschule Nalbach . Die Sachlage diskutierte der Gemeinderat in einer Sondersitzung vor rund einer Woche auf Antrag der SPD-Fraktion . Außer zwei Zuhörern waren keine Bürger anwesend.

An die 260 Kinder sind in der Grundschule Nalbach . Davon nutzen 156 die Ganztagsbetreuung, die von rund einem Dutzend Personen sowie acht Kooperationspartnern geleistet wird. Nur sechs Räume gebe es dafür und eine kleine Küche, sagte Leiterin Silke Freitag. Gebraucht würden aber acht. Auch die Toiletten genügten den Anforderungen nicht mehr.

Die Offene Ganztagsschule Nalbach , OGS, startete 2008 mit 60 Kindern in der Betreuung. Die eingeplante Maximalzahl lag bei 100, die wurde nach 2015 überschritten. Die hohen Zahlen kommen laut Bürgermeister Peter Lehnert durch "starke Jahrgänge und Neubaugebiete mit weiteren Einwohnern". "Wir haben eine dringende Erweiterung in der offenen Ganztagsschule nötig", stellte der geschäftsleitende Beamte, Martin Wörner, fest. Auch in der Mensa werde es schwierig. Sie versorgt in zwei Durchgängen zu je 80 Kindern die Ganztagsschüler. Das frühere Seniorenessen ist inzwischen eingestellt.

Aber das aus fünf Pavillons bestehende Schulgebäude könne nicht einfach verändert werden, merkte Lehnert an. Man müsse mit den Architekten reden. Da mit diesen ein Rechtsstreit besteht, wollte Josef Mees, SPD , schriftlich, dass die Architekten einverstanden seien. Drei Lösungsansätze stellte Wörner dar. Beschränkung der Ganztagsbetreuung auf bis zu 119 Kinder. Dann "werden wir ab dem Schuljahr 2017/18 keine Schulneulinge mehr aufnehmen". Bleibe die jetzige Schülerzahl, erfordere das drei neue Gruppenräume. Dann könnten 2017/18 noch 35 Schulneulinge aufgenommen werden. Solle die Ganztagsbetreuung möglichst alle Anfragen abdecken, "brauchen wir noch mehr Gruppenräume, einen zusätzlichen Speisesaal und weitere Funktionsräume".

Klassenräume durch Schule und Betreuung zu nutzen, lehnt das Kultusministerium ab. "Freizeit und Lernen sollen getrennt sein", betonte Hommerding. Den zusätzlichen Platz könnte aber die Aufstockung des Pavillons 5 bringen. Dort ist die OGS untergebracht. Oder ein zweigeschossiger Anbau mit bis zu 1100 Quadratmetern. Das kostet grob geschätzt 2,9 bis 3,6 Millionen Euro. Die Baukosten für die Schule betrugen 4,5 Millionen Euro. Das Ministerium hatte schon eine zweijährige Ausnahmegenehmigung für den Schulbetrieb erlassen, die im Juli 2018 abläuft. Gibt es bis dahin keine Lösung, werden von Amts wegen die Schülerzahlen angepasst.

"Weder durch Losverfahren noch Abweisung" sollen Kinder von der Betreuung ausgeschlossen werden, forderte der SPD-Fraktionsvorsitzende Albert Steinmetz. Der Rat müsse deshalb "in den nächsten drei Wochen eine Grundsatzentscheidung treffen". Es seien auch deshalb zügig Ergebnisse nötig, verdeutlichte Lehnert, weil man schon die Anmeldungen im März darauf abstimmen müsse.

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