Wo ist Skippys Känguru-Kumpel?

Nalbach. Hugo ist wahrscheinlich Sonntagnacht entlaufen. Hier und da wurde das Wallaby-Känguru seitdem gesichtet, mitunter auch zeitgleich an voneinander entfernten Orten. Am Mittwoch soll Hugo im 15 Kilometer entfernten Schmelz gesehen worden sein, auch einmal auf der A 8. Allerdings überfahren. Zur Erleichterung der Besitzer stellte sich der Fund später als toter Marderhund heraus

Nalbach. Hugo ist wahrscheinlich Sonntagnacht entlaufen. Hier und da wurde das Wallaby-Känguru seitdem gesichtet, mitunter auch zeitgleich an voneinander entfernten Orten. Am Mittwoch soll Hugo im 15 Kilometer entfernten Schmelz gesehen worden sein, auch einmal auf der A 8. Allerdings überfahren. Zur Erleichterung der Besitzer stellte sich der Fund später als toter Marderhund heraus. "Ich hoffe so sehr, dass Hugo gefunden wird, sein Kumpel Skippy wird von Tag zu Tag neurotischer", sagt Halterin Sandra Ruhmann. Das graue, rund 80 Zentimeter große Tier mit den kleinen Greifhänden, den langen Wimpern und dem traurigen Blick in seinen dunklen Augen springt ziemlich planlos umher. Zum Gatter, am Zaun entlang und wieder zurück zum Gatter.Auf dem riesengroßen Nalbacher Grundstück blöken Ziegen und schnattern Enten. Solche Glücklichen, muss sich Skippy denken. Denn der einsame Hüpfer kann gar nicht nach seinem Kumpel rufen, damit dieser den Weg zurückfindet. Schließlich sind Kängurus recht stille Zeitgenossen: "Sie geben keine Töne von sich, nur bei Territorialkämpfen ein leises Knattern", sagt Ruhmann. Sie macht sich Sorgen, dass Hugo vielleicht in irgendeinem Gebüsch feststeckt, sich verletzt hat und nicht wieder herausfindet. Aber vielleicht hüpft er auch den Weg zurück nach Kaiserslautern? Zu seinem Züchter? Dort hat er zusammen mit Skippy die ersten beiden Jahre seines Lebens als dämmerungsaktiver Beutelsäuger verbracht. Gar nicht so unwahrscheinlich. Der Züchter hatte ein ihm entlaufenes Känguru am Ende 70 Kilometer vom Gehege entfernt gefunden.

Eine Woche waren die beiden Wallabys bei den Ruhmanns. Dass Hugo weg war, ist ihnen am Montagmorgen aufgefallen. Das Gatter vom Gehege stand offen. Die Ruhmanns sind sich sicher, es geschlossen zu haben. Das rund 150 Quadratmeter große Gehege der Beiden ist frei zugänglich, sagt Ruhmann.

Zu dieser Jahreszeit kann sich Hugo komplett draußen ernähren. "Es sind Vegetarier, die man wie Hasen füttert." Falls jemand Hugo sieht, bittet Sandra Ruhmann, die Dillinger Polizei zu rufen. Und vielleicht etwas Brot oder Haferflocken auslegen, damit er nicht weiter weghüpft.

Damit Skippy nicht zum Dorfneurotiker wird, wollen die Ruhmanns einen neuen Gefährten holen: "Wenn Hugo wieder da ist, sind sie zu dritt, um so besser", hofft Ruhmann.

Hinweise an die Polizei Dillingen, Telefon (0 68 31) 97 70.

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