Primssteg „Wir sind heute immer noch nicht weiter“

Nalbach · Zum Stand um den Neubau des Nalbacher Primssteges kritisieren SPD und CDU Bürgermeister Lehnert.

Stillstand und Verzögerung warfen die beiden großen Parteien Bürgermeister Peter Lehnert vor. In der jüngsten Ratssitzung in Nalbach kritisierten sie die schleppende Entwicklung beim Neubau des so genannten Primssteges zwischen Piesbach und Bilsdorf. „Es ist nichts passiert“, stellte der SPD-Gemeindeverbandsvorsitzende Patrick Müller fest. „Wir sind heute immer noch nicht weiter.“ Der stellvertretende Bauamtsleiter, Albert Wender, hingegen listete die bisherige Arbeit der Verwaltung nahezu im Wochenrhythmus auf. Darunter auch, dass das SPD-geführte Umweltministerium Monate für die Genehmigung brauchte.

Trotzdem hätte es schneller gehen können, betonte CDU-Fraktionschef Josef Reichert. Die Verwaltung hätte „in den Lücken parallel daran arbeiten können“. „Wir haben vollstes Vertrauen in die Gemeindeverwaltung“, hieß es von Seiten der PiB-Fraktion. Die konnte die Vorwürfe von CDU und SPD nicht nachvollziehen.

Im Gespräch mit Bürgermeister und Verwaltung hieß es einen Tag später, „die Finanzierung ist noch nicht 100 Prozent sicher“. Außerdem habe das Umweltministerium inzwischen seine Fördermittelzusage von 80 000 auf 60 000 Euro reduziert. Die Verwaltung habe schon mehrfach in diesem Jahr über die Abläufe informiert, sagte Bürgermeister Lehnert. Im Mai hieß es, dass der Baubeginn etwa Herbst 2017 erfolgen könne, sagte Hauptamtsleiter Dr. Martin Wörner. „Das wird nun wohl so sein.“ Vor allem mit drei Personen arbeite die Gemeinde an mehr als einem halben Dutzend größerer Maßnahmen. Das recht knappe Personal sei „Folge der Einsparungen, die wir in der Verwaltung vorgenommen haben“, machte Lehnert deutlich. Geplant sei nun ein Steg aus Stahlträgern mit einer Auflage aus Blechplatten. Für eine bessere Haltbarkeit sei dies verzinkt. Der letztlich 75 Meter lange Steg führt zu zwei Dritteln über Land und kostet vermutlich rund 420 000 Euro.

„Ich höre nur von Kosten und weiß auch noch von Höhe und Länge, mehr nicht“, sagte Patrick Müller im Gespräch mit unserer Zeitung. Lehnert müsse klar machen, wo die Prioritäten liegen. „Der vorzeitige Maßnahmenbeginn hätte schon mit den Unterlagen beim Innenministerium eingereicht werden können“, sagte Müller. So werde es wohl Dezember, bis der Rat darüber beschließen könne, dann komme der Winter. Keine Seite sprach bisher über dauerhafte Instandhaltung und Sicherheit in der Gemeinde. Denn der Steg rostete Jahrzehnte lang dahin. Sein gefährlicher Zustand stellte sich erst durch Zufall heraus. Ähnlich liegt die Sache beim Kindergarten Nalbach, wo ein großer Hohlraum unter dem Gebäude entdeckt wurde.

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