Viele gedenken des Märtyrers

Nalbach. Auch 65 Jahre nach seinem Tod im Konzentrationslager Dachau ist das Interesse am Lebens- und Leidensweg von Pfarrer Jakob Ziegler in seinem Geburtsort ungebrochen hoch. Die Resonanz auf den Gedenkgottesdienst in der Nalbacher Pfarrkirche und den anschließenden Bildervortrag im nach ihm benannten Pfarrzentrum "Jakob-Ziegler-Haus" war groß

Nalbach. Auch 65 Jahre nach seinem Tod im Konzentrationslager Dachau ist das Interesse am Lebens- und Leidensweg von Pfarrer Jakob Ziegler in seinem Geburtsort ungebrochen hoch. Die Resonanz auf den Gedenkgottesdienst in der Nalbacher Pfarrkirche und den anschließenden Bildervortrag im nach ihm benannten Pfarrzentrum "Jakob-Ziegler-Haus" war groß.In der voll besetzten Kirche St. Peter und Paul schlug Pastor Manfred Plunien den Bogen zur Gegenwart. "Was würde Ziegler denjenigen heute sagen, die den Holocaust und weitere Gräueltaten der Nazis leugnen?"Bedrückende BilderIm Anschluss zeichnete der Bilsdorfer Dieter Lorig in einem 75-minütigen Vortrag mit teils bedrückenden Bildern das Leben Zieglers nach: von der Geburt in Nalbach, über die Kindheit und seine seelsorgerischen Wirkungsstätten in Trier, Langsur und Cond bis hin zu seiner Internierung im KZ Dachau. Ziegler lebte als Priester während des Dritten Reiches unerschrocken seinen Glauben. Zudem äußerte er sich öffentlich immer wieder gegen die Nazis. Der Andrang war unerwartet. "Wir haben heute 130 Besucher im Gesellschaftsraum unterbringen können, mehr ging nicht mehr", sagte Jutta Forster, die das vor zehn Jahren eingeweihte Pfarrheim bewirtschaftet.Überraschend gaben sich unter den Zuhörern Verwandte von Jakob Ziegler zu erkennen. Katharina Bittner aus Saarlouis, eine Nichte Zieglers und Sonja Birk aus Diefflen, die Gattin eines Neffen Zieglers. Sie sahen Ziegler würdig dargestellt. Der Nalbacher Lehrer Gerhard Riehm ermunterte den Referenten, diesen Vortrag vor Schülern der Nalbacher Schule zu wiederholen.Seligsprechung gewünschtEdeltrud Grasmück überraschte die Besucher mit ihrem Vorschlag, einen Antrag auf Seligsprechung von Pastor Ziegler beim Bistum Trier zu stellen. Dorothea Kreis regte an, einen vergleichbaren Vortrag über das Schicksal der Juden zu initiieren, die früher in Nalbach gelebt hätten. "Wir sind an diesem Thema mit Nalbacher Schülern dran", versicherte Lehrer Karl Scherrmann.

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