Begenungscafe Primsmühle Urlaub vom Alltag bei Spiel und Plaudereien

Nalbach · In der Seniorenresidenz Primsmühle in Nalbach soll ein „Begegnungscafé“ ältere Menschen zusammenführen.

 Gisela Ewen, Rosemarie Kohler und Hans-Georg Engel (von rechts) hoffen, dass Senioren das neue Angebot in Nalbach annehmen.

Gisela Ewen, Rosemarie Kohler und Hans-Georg Engel (von rechts) hoffen, dass Senioren das neue Angebot in Nalbach annehmen.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Ich habe von der Aktion im Mitteilungsblatt gelesen. Ich finde es gut, dass ein Begegnungscafé von der Gemeinde ins Leben gerufen wurde, hoffe nur, dass noch viel mehr alte Menschen der Aufforderung folgen“, erklärte Hans-Georg Engel aus Piesbach.

Der 92 Jahre alte Witwer hatte sich am Mittwochnachmittag einen privaten Fahrdienst nach Nalbach organisiert. „Meine Augen sind sehr schlecht, ich fahre kein Auto mehr. Da ist es immer ein bisschen schwierig, wegzukommen“, erklärte er.

Schnell war er mit den zwei Seniorenbeauftragten Rosemarie Kohler aus Nalbach und Gisela Ewen aus Piesbach ins Gespräch gekommen. Mit einem Gläschen Sekt stießen die drei auf das Gelingen des neuen Projektes „Begegnungscafé“ in der Cafeteria der Seniorenresidenz Primsmühle an.

Initiatorin Christine Sinnwell-Backes, seit vielen Jahren in der Gemeindeverwaltung, nun im Bereich Senioren tätig, wartete gespannt auf die Besucher der Premiere. „Wir rechnen mit gar nichts, lassen uns einfach überraschen“, erklärte sie.

Entstanden sei die Idee, als Sinnwell-Backes in der Primsmühle zu Besuch war. Im Gespräch mit der Einrichtungsleitung habe sich die Idee des Begegnungscafés entwickelt. „Sehr gerne waren wir bereit, das Haus für diese Begegnung von Senioren aus der Gemeinde zu öffnen“, erklärte Anja Hackenberge, Pflegedienstleitung. Auch sie war gespannt, wie das Angebot bei der Premiere angenommen werden würde.

Neben Hans-Georg Engel hatte sich René Muth zusammen mit seinem Sohn Daniel auf den Weg gemacht. „Mein Vater ist halbseitig gelähmt, kommt nicht mehr so viel raus. Da fand ich dieses Angebot richtig gut“, erklärte Daniel Muth. Er sei, verriet er, als „Vorhut“ geschickt worden, „vielleicht kommt beim nächsten Mal die Mama auch mit – die wollte erst einmal wissen, was hier passiert“.

Dieses Interesse hatte auch Nalbachs Bürgermeister Peter Lehnert, der sich unter die Gäste mischte. Es dauerte nicht lange, da war er ins Schachspiel mit Bewohner Gottfried Becker vertieft. „Ich habe seit meiner Jugend kein Schach mehr gespielt. Ich habe keine Chance“, bekannte Lehnert. Becker freute sich, wieder Schach zu spielen, sagte er. „Auch das wäre bei dieser Veranstaltung schön. Wenn wir etwa für Herrn Becker einen Schachpartner finden könnten“, sagte Sinnwell-Backes.

Eher zufällig gesellte sich Marianne Steffen zu dem Treffen in der Cafeteria. Sie war zu Besuch, hatte Bewohnerin Helene Haan mitgebracht. „Das ist eine schöne Idee“, sagte sie. Einzig problematisch, da waren sich die beiden Seniorenbeauftragten einig, ist die Erreichbarkeit des Angebotes. „Hier müsste es eine Art Fahrdienst geben, damit auch die Senioren aus den Ortsteilen teilnehmen können“, sagte Ewen. Diese Anregung stieß bei Sinnwell-Backes auf offenen Ohren. „Wir sind ganz am Anfang, werden natürlich weitere Gespräche führen und sehen, was sich verbessern lässt“, erklärte sie. Auf jeden Fall ist der nächste Termin, Mittwoch, 7. März, bei der Awo, aber auch in der Gemeinde dick angestrichen.

Zukünftig lädt die Gemeinde Nalbach in Zusammenarbeit mit der Seniorenresidenz Primsmühle in Trägerschaft der Awo jeden ersten Mittwoch im Monat in die Cafeteria ein. Nächster Termin ist Mittwoch, 7. März, von 15 bis 17 Uhr.

Info: Christine Sinnwell-Backes, Telefon (0 68 38) 9 00 21 73, Seniorenresidenz Primsmühle, Telefon (0 68 38) 8 62 60.

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