Tholey ist am jugendfreundlichstenUnd nach den Zeugnissen geht es weiter mit "Jetzt gilt's"

St. Wendel. In diesen Tagen haben Bürgermeister von 23 saarländischen Kommunen Zeugnisse erhalten, so auch Verwaltungschefs im Kreis St. Wendel. Jugendliche bewerteten Jugendfreundlichkeit und Jugendtauglichkeit. Im Landkreis St. Wendel wurden fünf Kommunen bewertet

 In der Gemeinde Tholey können Kinder und Jugfendliche etwas erleben, beispielsweise auf dem Matschweg im Erlebnispark am Schaumberg. Foto: dia-saar.de

In der Gemeinde Tholey können Kinder und Jugfendliche etwas erleben, beispielsweise auf dem Matschweg im Erlebnispark am Schaumberg. Foto: dia-saar.de

St. Wendel. In diesen Tagen haben Bürgermeister von 23 saarländischen Kommunen Zeugnisse erhalten, so auch Verwaltungschefs im Kreis St. Wendel. Jugendliche bewerteten Jugendfreundlichkeit und Jugendtauglichkeit. Im Landkreis St. Wendel wurden fünf Kommunen bewertet. Dabei schoss die Schaumberggemeinde Tholey den Vogel ab: Sie gilt nun mit der Schulnote 2,4 saarlandweit als mit am jugendfreundlichsten. Wie überhaupt im Landkreis St. Wendel überdurchschnittlich gute Schulnoten bei der landesweiten Befragung "Ding dein Dorf" vergeben wurden, die eine Aktion des Landesjugendrings Saar, Jugendserver Saar, der SR-Jugendwelle "Unser Ding" und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes ist. So wird die Gemeinde Tholey überdurchschnittlich häufig als gemütlich und weltoffen, religiös, sicher und modern, aber auch etwas spießiger als andere Orte eingestuft. Jugendliche fühlen sich gut aufgehoben in der Gemeinde und stellen insbesondere den familiären Charakter als positiv heraus. Das Spektrum an Sport- und Freizeitmöglichkeiten wird sehr geschätzt. Jugendlichen fehlen allerdings spezielle Plätze und/oder Rückzugsmöglichkeiten, an denen sie sich treffen können, ohne andere zu stören. Mit einer Gesamtnote von 2,5 bei der Kinder- und Jugendfreundlichkeit rangiert auch Nohfelden (33 Befragte) unter den am besten bewerteten Gemeinden im Saarland, schneidet noch besser ab als der Kreis St. Wendel insgesamt (2,8). Teilweise ist dies jedoch auf den hohen Anteil jüngerer Jugendlicher zurückzuführen, die eine signifikant bessere Bewertung abgeben. Nohfelden wird als überdurchschnittlich gepflegt, umweltbewusst, sicher und religiös beschrieben sowie eher wohlhabend, sympathisch und abwechslungsreich. Die Jugendlichen schätzen die Nähe zur Natur, insbesondere zum Bostalsee mit seinen Veranstaltungen, wünschen sich aber auch mehr Abwechslung. Mit der Gesamtnote von 2,8 bei der Kinder- und Jugendfreundlichkeit liegt Namborn (33 Befragte) gleichauf mit dem Kreis St. Wendel und schneidet damit besser ab als der Durchschnitt aller saarländischen Gemeinden und Städte. Die Heranwachsenden beschreiben ihren Wohnort als klein, friedlich und idyllisch, in dem jeder jeden kennt und nett miteinander umgegangen wird. Jedoch kommen die Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten schlechter weg als im Kreis- und Landesdurchschnitt. Hingegen wird die Jungendfreundlichkeit der Erwachsenen saarlandweit mit am besten bewertet. Die Stadt St. Wendel (136 Befragte) schneidet mit der Note 2,8 wie der Kreis insgesamt bei der Gesamtbewertung der Jugendfreundlichkeit im saarländischen Durchschnitt besonders gut ab. Die Stadt wird als überdurchschnittlich locker, weltoffen und gemütlich eingeschätzt und - im Vergleich zum Kreis und zum Saarland - als besonders abwechslungsreich und modern. St. Wendel biete trotz seiner beschaulichen Größe ein breites Angebot an Freizeitmöglichkeiten und eine gute Vereinsinfrastruktur. Freisen kommt auf Gesamtnote 3,1, ist damit schlechter als der Kreis-Durchschnitt, vor allem weil die Erwachsenen nicht so jugendfreundlich sind wie anderswo, verrät die Studie. Freisen wird zwar als lockerer, sicher und religiös beschrieben, ist aus Sicht der Heranwachsenden aber auch besonders langweilig und weniger gemütlich und modern. Die Jugendlichen schätzen die Sicherheit und die Vereinslandschaft sowie die Naturnähe. Es entsteht der Eindruck, dass zwar viele Freizeitangebote vorhanden sind, sie aber zum Teil an den Vorstellungen der Jugendlichen vorbeigehen. redSt. Wendel. Nachdem mit den Zeugnissen für die meisten saarländischen Kommunen nun eine erste Bestandsaufnahme zur Kinder- und Jugendfreundlichkeit vorliegt, arbeiten die Projektverantwortlichen bereits am nächsten Schritt des Gesamtvorhabens. Unter anderem auf Grundlage der Einschätzungen werden in bis zu 15 Gemeinden so genannte Vereinbarungsgespräche zwischen Jugendlichen und Politikern organisiert. Sie haben das Ziel, konkrete Absprachen über Ziele oder Projekte zu treffen, die demnächst angegangen und umgesetzt werden sollen. So findet noch im März im Freisener Ortsteil Grügelborn unter dem Motto "Jetzt gilt's" auf Wunsch von Jugendgruppen eine erste Veranstaltung dieser Art statt. Aktuelle Informationen, O-Töne von Jugendlichen sowie sämtliche Noten und Zeugnisse sind auf der Projekthomepage www.dingdeindorf.de abrufbar.

Stichwort"Ding dein Dorf" ist eine Aktion des Landesjugendrings Saar in Kooperation mit dem Jugendserver-Saar, dem Jugendradio des SR, 103,7 UnserDing und dem Studiengang "Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit" an der HTW des Saarlandes. Das Projekt wird unterstützt vom saarländischen Bildungsministerium, aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) mit dem bundesweiten Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung, sowie der Internet-Agentur DeepWeb. Ein Zeugnis wurde für diejenigen Kommunen erstellt, bei denen mehr als 30 Jugendliche den Fragebogen ausfüllten. Die 23 saarländischen Städte- und Gemeindeergebnisse sind vom Projektträger Landesjugendring Saar und dem Kooperationspartner, der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) bekannt gegeben worden. Im Dezember wurde die Landesgesamtnote von 3,0 veröffentlicht. Rund 1900 Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren haben sich saarlandweit in den vergangenen Monaten an dieser Fragebogenaktion beteiligt, bei der es um die Freizeit-, Konsum- und Bildungsangebote in den Kommunen ging.red

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