Tausende Blüten leuchten in allen Farben

Selbach. "Die Blüten der Geranien und Tagetes haben von dem starken Regen etwas abbekommen", bedauerte Hannelore Schummer, "aber sie werden sich, wenn die Sonne kommt, erholen." Liebevoll streicht ihre Hand über die unzähligen Schönheiten, die mit ihren kräftigen Gelbtönen im Vorgarten ein verschwenderisches Farbenspiel treiben

Selbach. "Die Blüten der Geranien und Tagetes haben von dem starken Regen etwas abbekommen", bedauerte Hannelore Schummer, "aber sie werden sich, wenn die Sonne kommt, erholen." Liebevoll streicht ihre Hand über die unzähligen Schönheiten, die mit ihren kräftigen Gelbtönen im Vorgarten ein verschwenderisches Farbenspiel treiben. Hinter dem Haus leuchten auch im September noch die prächtigen Sträuße des Sommers. Ein kleines Blumenmeer grenzt die Terrasse von dem etwas tiefer liegenden Nutzgarten ab. Hortensien und Nachtkerzen wetteifern mit ihrer Pracht. Dahlien und Malven tragen ihren Teil zu diesem Blumenerlebnis bei. Farben und dezente Düfte verleihen der bunten Üppigkeit einen zusätzlichen Akzent. Die Natur verausgabt sich hier in unfassbarer Vielfalt und lässt kaum ahnen, dass dieses Farbenfanal schon das Angesicht des nahenden Herbstes trägt. Die 68-jährige Selbacherin wurde auf einem Bauernhof groß und hatte deshalb schon als Kind ständig Kontakt mit der Natur. "Ich liebe alle Pflanzen, egal wie sie heißen. Die Blumen aber waren schon immer meine Welt", erzählte sie. Als sie 1971 mit ihrem Mann Ingbert in das neue Haus in der - wie könnte sie auch anders heißen - Blumenstraße einzog, hatte sie klare Vorstellungen von der Gartengestaltung. Außer dem Vorgarten sollte wenigstens die Hälfte der Fläche hinter dem Haus den Blumen gehören. Alles, was hier blüht und duftet, hat sie selbst mit Samen, Knollen, Ablegern und Stecklingen herangezogen. Fast jedes freie Plätzchen wird für die Blumenzucht genutzt, auch der Wintergarten. Der ist manchmal so dicht mit Töpfchen, Schalen und Kästen zugestellt, dass man nicht mehr darin wohnen kann. Kein Körnchen Kunstdünger vertraut die Blumenliebhaberin dem Gartenboden an, sondern nur das, was das Wachstum auf natürliche Weise fördert. Rund 1500 Liter Wasser fasst der Behälter, in dem der Regen aufgefangen wird. Ihr Mann hat eine Pumpe eingebaut, über die das Wasser mittels Schlauch leicht überall hin verteilt werden kann. Auch im Haus grüßen unzählige Pflanzen den Besucher. Zu ihnen gehört der dekorative Bauernklee mit seinen dunkelroten Blättern und den zierlichen glockenartigen Blüten. Einen Ableger davon hatte das Ehepaar vor Jahren von einem Winzer in Bretzenheim bekommen. Seither vermehrt sich die Pflanze so stark, dass Hannelore Schummer schon "das halbe Dorf" mit Bauernklee versorgen konnte. So fesselnd sind all diese Blumenerlebnisse rund um das Schummersche Haus deshalb, weil sich die Blumenfreundin täglich um sie kümmert. Der Umgang mit den vielen tausend Blühern knüpft die innige Freundschaft mit ihnen immer fester. Und sie sind die Kulisse, die an die unvergesslichen Kindertage erinnern. gtr

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